Alles beginnt in der zweiten Oberstufe: Zwar leidet Dario (30) seit einiger Zeit an Bauchschmerzen, wenn er gestresst ist, mehr Beschwerden hat er aber nicht. Bis er eines Tages Blut und Schleim in seinem Stuhl entdeckt. Zwar macht es ihm etwas Angst, erzählen will Dario aber damals niemandem davon. «Ich dachte, das geht dann wieder weg.»
Lebensverändernde Krankheitsschübe
Auch seine Eltern werden erst darauf aufmerksam, dass etwas nicht stimmen kann, als der Teenager plötzlich dauernd Zeit auf dem Klo verbringt. «Weil ich nicht wusste, was es ist, kam ich in einen heftigen Schub», weiss der 30-Jährige heute.
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Seine Mutter meldet ihn für einen Termin beim Hausarzt an, der alles andere als hilfreich ist: «Sie haben mir nicht einmal Blut genommen.» Eine Diagnose kann ihm der Arzt nicht stellen und schickt Dario mit den Worten «Komm am Montag wieder, falls es nicht besser wird» nachhause.
Natürlich wird es nicht besser, Dario geht notfallmässig zum Darmspezialisten, der ihn via Ultraschall untersucht, eine Darmspiegelung bei ihm macht – und ihm eine Diagnose stellt: Colitis Ulcerosa, eine entzündliche Darmkrankheit, die in Schüben verläuft und nicht heilbar ist.
Das Medikament, auf das ich mich immer verlassen konnte, konnte ich plötzlich nicht mehr halten.
Mit den Medikamenten, die Dario daraufhin bekommt, geht es ihm rund zehn Jahre lang relativ gut. Bis zu dem Krankheitsschub, der für ihn alles verändert: «Das rektal eingenommene Medikament, auf das ich mich immer verlassen konnte, konnte ich plötzlich nicht mehr halten», erzählt er. So beginnt eine Odyssee an verschiedenen Behandlungsmethoden und noch nie zuvor erlebten Schmerzen.
Seine damalige Freundin bringt Dario irgendwann ins Spital, weil sie nicht mehr mit ansehen will, wie schlecht es ihm geht. Doch auch dort läuft alles schief: «Sie haben mich eine Woche lang mit Kortison vollgepumpt.» Das, weil das zu verschreibende Immunsuppressiva – ein Medikament, das das Immunsystem unterdrückt – eine Bewilligung der Krankenkasse verlangt, weil es so teuer ist. Dario geht es immer schlechter, doch irgendwann heisst es im Spital: «Sie müssen nachhause, weil Ihr Budget aufgebraucht ist.»
Sie haben im Spital die falschen Tests gemacht.
Beim Spezialisten-Besuch nach dem Spitalaufenthalt findet Dario so einiges heraus: «Sie haben die falschen Tests gemacht. Plötzlich kam die Bewilligung fürs Medikament ganz schnell.» Leider löst dieses beim heute 30-Jährigen Panikattacken aus – und auch ein weiteres Immunsuppressiva verträgt er nicht.
Schulmedizin trifft auf Naturheilpraktik
«Sie wollten das Präparat nochmals wechseln. Aber ich hatte irgendwann solche Angst vor diesen Medikamenten», erklärt Dario. Also entscheidet er sich, einen anderen Weg einzuschlagen und greift mit Unterstützung seines Darmspezialisten auf die alten Medikamente zurück, nimmt aber zusätzlich hoch dosierten Heidelbeer-Extrakt, also etwas Natürliches, ein.
Als sich Dario mehr mit der Naturheilpraktik auseinandersetzt, fällt ihm auf: Es gibt viele Vitalstoffe, die wichtig für die Schleimhautbildung sind. «Vielen, die an Colitis Ulcerosa leiden, fehlen diese Stoffe», erklärt der 30-Jährige.
Ein von Angst befreites Leben
Auch bei den Zusatzstoffen, also zum Beispiel E-Nummern in Lebensmitteln, merkt er, dass ihm einige gar nicht guttun. Mit diesem Wissen achtet Dario mehr und mehr auf seine Ernährung und hält mit geführter Meditation sowie Yoga sein Stresslevel niedrig, seine Zuversicht aber hoch, denn: «Ich bin seit zwei Jahren in Remission, also beschwerdefrei», erzählt er.
Ich habe keine Angst vor einem weiteren Schub, aber wachsam bin ich natürlich immer noch.
Heute verzichtet er gar ganz auf Medikamente, ernährt sich weiterhin gut und nimmt Vitalpräparate sowie Probiotika. Angst vor einem weiteren Colitis-Ulcerosa-Schub hat er nicht: «Aber wachsam bin ich natürlich immer noch. Ich mache jetzt nicht Party oder schaue gar nicht mehr», schliesst Dario ab.