Strandurlaub ist ja soooo entspannend. Nicht. Also warum nicht einfach auf diese vermeintliche Entspannung verzichten und dem Nervenkitzel nachreisen? Das denken sich wohl auch viele sogenannte «Dark Tourists», deren Ziel es ist, an den makabersten, skurrilsten und gefährlichsten Orten ihre Ferien zu verbringen. Der Hype um diese Form von Tourismus wird immer grösser, wie auch die neue Dokuserie «Dark Tourist» beweist und dir gleich ganz viel Inspiration für deinen nächsten, nicht langeweiligen Urlaub liefert:
Lass dich in Benin von Voodoo befallen
Jedes Jahr im Januar findet im westafrikanischen Staat Benin ein riesiges Voodoo-Festival statt, dem du beiwohnen kannst. Es gibt unerklärbare Rituale, es werden massenhaft Tiere an sogennante Spirits geopfert und man kann sich sogar selbst von einem Voodoo in den Bann ziehen lassen. Kannst du kein Blut sehen oder findest Menschen, die wie besessen am Boden herumrollen gruslig, ist das aber eher nichts für dich.
Mach eine Tour auf den Spuren von Pablo Escobar in Medellin
Seit «Narcos» kennt fast jeder den kolumbianischen Kokain-König. Kein Wunder also tat sich spätestens dann ein ganz neues Tourismusfeld in seiner Heimat auf: der Narco-Tourismus. Dank diesem kannst du, beginnend im ärmsten Quartier von Medellin, Escobars Spuren folgen: das von ihm selbst gebaute Gefängnis (wo du vielleicht sogar auf seinen Nummer-1-Hitman Popeye triffst), seine Anhänger und seine Residenz.
Nicht zu empfehlen ist diese Reise ohne Guide und ohne Spanischkenntnisse, denn auch wenn der Narco-Krieg etwas abgeflacht ist – gefährlich kann's auf den Strassen der zweitgrössten Stadt Kolumbiens trotzdem werden.
Versuche in Mexiko als illegaler Immigrant in die USA zu schleichen
Hast du dir schon einmal vorgestellt, wie sich jemand fühlt, der illegal in ein anderes Land fliehen will? Musst du ab sofort nicht mehr, denn an der mexikanisch-amerikanischen Grenze gibt es «Bordercrossing Experience»-Touren.
Für 50 Dollar verwandelst du dich für etwa sechs Stunden selbst in einen Immigranten – inklusive Sirenengehäul, Raubüberfällen und Waffen; richtig realistisch also.
Versuche, in Tennessee aus dem gruseligsten Horrorhaus der Welt zu entfliehen
Summertown ist eigentlich ein ruhiges, beschauliches Städtchen im Süden der USA. Eigentlich. Wäre da nicht das «McKamey Manor» – das wohl schlimmste Horrorkabinett ever, aus dem du selbst einen Ausweg finden musst. Das ist aber gar nicht so einfach, denn du hast am Anfang dank Zwangsjacke, zugeklebten Augen und Kopfhörern keine Ahnung, wo du gelandet bist. Ach und dann wäre da noch Betreiber Russ McKamey, der dich bedroht, beleidigt und foltert.
Definitiv nichts für schwache Nerven – und trotzdem zählt die Warteliste für die Teilnahme über 20'000 Leute.
So. viel. Grusliges.
Das und vieles mehr hat der neuseeländische Journalist David Farrier ausprobiert, welcher in der Serie um die ganze Welt reist und die dunkelsten Ferienabenteuer ausprobiert – und selbst das ein oder andere Mal schlucken muss; denn die Vielfalt an unheimlichem, dass es zu erleben gibt, ist ziemlich heftig.
Sind dir unsere Urlaubsvorschläge also nicht gruslig genug, dann zieh dir «Dark Tourist» rein und tauche in den acht Folgen mit David in die Welt des dunklen Tourismus ein.
Verstehst du den Hype um diese Form von Tourismus kein Stück, können wir dich beruhigen – wir auch nicht. Denn auch wenn es am Strand langweilig ist, Nahtoderfahrungen sind auch nicht das, was wir unbedingt erleben müssen.