Letzten Sonntag schreibt der norwegische Produzent Lido auf Twitter:
Say hypothetically I have something kinda cool that will get taken down immediately, where should I put it up?
Mit «something kinda cool» meint er einen Remix des gehyptesten Albums des noch jungen Jahres: «The Life of Pablo» von Big Daddy Kanye. Lido’s Version heisst «The Life of Peder».
Kann man «The Life of Pablo» wirklich erfolgreich remixen? Jawohl!
Als ich Wind von diesem Projekt bekommen habe, war mein erster Gedanke: «Och nee. Remixes sind auch so schon selten annähernd so geil wie Originale. Und dann will er sich ausgerechnet an «The Life of Pablo» versuchen?»
Damit behaupte ich jetzt nicht, dass «The Life of Pablo» das beste Album aller Zeiten und absolut unverbesserbar ist. Aber eben: betrachtet man Relevanz, Zukunftsbeinflussung und Game-Changerei der Scheibe, ist sie eben schon ein ziemlich grosser Wurf.
«The Life of Pablo» im Saftmixer
Wie also kann ein «T.L.O.P.»-Remix geil kommen? Ganz einfach: Wenn man das ganze Album in einen Juice-Blender schmeisst, die eigenen markanten Sounds drüber- und daruntermischt und generell keinen F*** gibt.
Das achtminütige Kanye-Epos von Lido macht Spass und verwirrt. Die Songstrukturen sind wild durcheinander geworfen, mal ist eine Strophe von Kanye tief gepitcht und entfremdet, mal flattert eine Hook durch tausend Filter hervor - ich kanns richtig gut feiern. Fast mehr als das Album selbst. (pschhhht)
Und ich darf mich noch mehr freuen: Das «Part 1» am Ende des Titels lässt erahnen, dass Lido noch lange nicht fertig mit Kanye ist. Wäre schon noch lustig, Kanye's Reaktion auf dieses wilde Mixwerk zu sehen.