Seit November 2019 setzt das Moderatoren-Duo Tom Gisler und Mämä Sykora alle zwei Wochen zur verbalen Blutgrätsche an. Ihre Gespräche über die wichtigste Nebensache der Welt sind einzigartig.
Ich komme dann mal rein
Günter Netzer erlangte als Fussballer bei Borussia Mönchengladbach Legendenstatus, als er sich 1973 im Pokalfinal gegen Köln ohne Zusage des Trainers selbst einwechselte. Auch «Sykora Gisler» kennt dieses Phänomen. Ancillo Canepa und Peter Zeidler haben sich beide selbst in die Sendung eingeladen. Sie wollten Gesagtes richtigstellen – und erhielten zeitnah Gelegenheit dazu.
Stiere Kultur: nein – kulturelle Stiere: ja
«Sykora Gisler» strebt bei der Auswahl der Talkgäste eine ausgewogene Mischung an. Neben dem Profi-Bereich sollen auch Kunst, Unterhaltung und Politik zu Wort kommen. Wie gut das Scouting abseits der Fussball-Kultur greift, belegt ein illustres Gäste-Sextett: Lara Stoll, Renato Kaiser, Gabriel Vetter, Bänz Friedli, Beat Schlatter und Joachim Rittmeyer haben alle für ihr Schaffen den Salzburger Stier erhalten.
«Arschloch? Ja natürlich!»
Weniger kultiviert sind bekanntlich Fankurven. Psychologe Prof. Dr. Moritz Daum erklärte als Gast der Sendung: «Im Schutz der Masse gibt man die Vernunft ab – und schreit jeden gegnerischen Spieler ganz, ganz laut als ‹Arschloch› nieder.» Ob der Bayern-Fan das selbst auch tue, wollte Gisler wissen. «Ja natürlich! Das gehört dazu», antwortete Daum.
Eifach chli tumm schnurre
Wofür steht eigentlich der Begriff «Trashtalk» im Sendungsbeschrieb? Gisler übersetzt: «Eifach chli tumm schnurre.» Eine Perle aus dieser Sparte ist die Folge mit Sänger Seven. Der blutige Fussball-Laie sorgte mit naiven Fragen im Studio für heitere Stimmung – und brachte Grundsatzdiskussionen in Gang.
Risse in Körper und Seele
Auch Trauriges hat bei «Sykora Gisler» Platz. 2020 war Meriame Terchoun zu Gast, die als Folge ihres dritten Kreuzbandrisses nach Abu Dhabi umgezogen war, um wieder Klarheit in ihre Gedanken zu bringen. Terchouns Geschichte fand ein Happy End – sie spielt wieder und kam auch in der Nati erneut zum Einsatz.
Ein Satz mit Kultstatus
«Heb de Schlitte, du Schissdreck», fauchte Carlos Varela einst während einem Interview Valentin Stocker an, als dieser provokativ vorbeilief. Dank «Sykora Gisler» ist auch bekannt, wer sich als wahrscheinlich einziger den Kultstatus dieses Spruchs überhaupt nicht erklären kann – Carlos Varela selbst.
Viele Wiederholungstäter
«Oops!... I Did It Again» können bei unserem Fussball-Trashtalk folgende Gäste von sich behaupten: Bänz Friedli, Gabriel Vetter, Lukie Wyniger, Arno Del Curto, Anatole Taubmann, Pedro Lenz, Brian Ruchti, Bubi Rufener, Beni Thurnheer, Seven, Leonardo Nigro und Tinguely der Knecht traten alle mehrmals vors Mikrofon.