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MIchael Ondaatje.
Rolex/Bart Michiels
abspielen. Laufzeit 54 Minuten 48 Sekunden.
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«Kriegslicht» von Michael Ondaatje

Was, wenn die eigenen Eltern plötzlich verschwinden? Man sich in Obhut zwielichtiger Gestalten im kriegsversehrten London wiederfindet? Der Erzähler in «Kriegslicht», Michael Ondaatjes lang erwartetem neuen Roman, hat auf die prägenden Fragen seines Lebens kaum Antworten. Umso bestimmender sind sie.

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Nathaniel wird sich immer fremdgesteuert, seines Selbst unsicher und als ein blosser Beobachter fühlen. 25 Jahre nach dem Bestseller «Der englische Patient» fokussiert Michael Ondaatje in «Kriegslicht» noch einmal auf den Zweiten Weltkrieg und die unsicheren Jahre danach. Und darauf, dass die Spur der Zerstörung, die jene Epoche hinterlassen hatte, vielleicht etwas gar schnell unter den Teppich gekehrt wurde.

Nathaniels Mutter wurde erst in den Nachkriegsjahren ermordet. Es war ein Racheakt jugoslawischer Partisanen: sie war eine britische Spionin. Nathaniel, längst erwachsen, findet es eines Tages heraus. Eine Spur zum Vater lässt sich nicht rekonstruieren. Und so ist der erste Satz im Roman vielleicht der zuverlässigste des ganzen Buches: «Im Jahr 1945 gingen unsere Eltern fort und liessen uns in der Obhut zweier Männer zurück, die möglicherweise Kriminelle waren.»

Mit Michael Ondaatje spricht Franziska Hirsbrunner.

Buchhinweis:
Michael Ondaatje. Kriegslicht. Aus dem Englischen von Anna Leube. Carl Hanser Verlag, 2018.

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