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Unser Abwehrsystem reagiert mit Entzündungsreaktionen auf Bakterien und andere Krankheitserreger, die wir mit dem Essen aufnehmen.
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«Wir nehmen mit jedem Bissen unzählige Krankheitserreger auf»

Entzündungen sind lästig. Aber Entzündungen sind vor allem hilfreich. Will unser Körper etwas loswerden – ein Bakterium oder ein anderer Mikroorganismus – reagiert das Immunsystem mit einer Entzündung. Das gilt auch bei Bakterien, die wir über das Essen einnehmen.

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«Unser Essen ist ja nicht steril», sagt Marc Donath, Chefarzt Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsspital Basel. «Das heisst, dass wir mit jedem Bissen unzählige Krankheitserreger aufnehmen.»

Entzündungen schützen uns

Unser Körper muss also nicht nur die Nährstoffe aus den Lebensmitteln an ihre Bestimmungsorte transportieren, sondern auch die Eindringlinge bekämpfen. «Dank unserem Immunsystem sind die meisten Mikroorganismen harmlos für uns. Würden wir diese nicht bekämpfen, wäre unser Körper schnell lahmgelegt.» Die Entzündungen, die wir im Normalfall nicht bemerken, sind also nichts anderes als das Abwehrsystem, das uns schützt.

Zu viel und zu wenig kann schaden

«Natürlich können wir unser Immunsystem auch überfordern», betont Marc Donath. «Zu viel Nahrung, zu viele Bakterien können Entzündungskrankheiten wie Diabetes auslösen.» Aber auch zu wenig Nahrung kann schaden: «Bei Nährstoffmangel müssen die wenigen verbleibenden Kalorien für wichtige Lebensfunktionen eingespart werden. Für die Immunabwehr bleibt kein Treibstoff übrig.»

Auch das kalte Winterwetter hat einen Einfluss auf die Geschehnisse, die Marc Donath mit seinem Team erforscht hat: Ist die Umgebungstemperatur tief, muss der Körper mehr heizen und hat weniger Energie übrig, um die ungewünschten Bakterien abzuwehren. So kommt es vermehrt zu Infektionskrankheiten.

Marc Donath empfiehlt also, sich ausgeglichen und im richtigen Mass zu ernähren.

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