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SRF DOK Europa oder Tod: Die Lebensretter im Mittelmeer

Seit «Mare Nostrum» zur Seenotrettung von Flüchtlingen von der Mission «Triton» abgelöst wurde, ist die Zahl der Todesopfer drastisch gestiegen. Nach den jüngsten Tragödien im Mittelmeer wird die Forderung nach der Wiederaufnahme von «Mare Nostrum» lauter. Ein Film gibt Einblick in deren Arbeit.

Das deutsche Fernsehen hat im März 2014 an Bord des «Marine Nostrum»-Rettungsbootes von Kapitän Dolfini gedreht. Mit der halbstündigen Dokumentation «Europa oder Tod: Die Lebensretter im Mittelmeer» gibt das Filmteam Einblick in die Rettungsarbeiten, die es in dieser Form – seitdem die Mission «Triton» sie im November 2014 abgelöst hat – nicht mehr gibt:

Es ist ein angespannter Tag für Kapitän Dolfini. Das Meer südlich von Sizilien ist unruhig. Mit seiner «San Giorgio», einer Fregatte der italienischen Kriegsmarine, soll der Kapitän Flüchtlinge aus Afrika auf hoher See finden und sie vor dem Ertrinken retten.

Die italienische Regierung hat die Mission «Mare Nostrum» ins Leben gerufen, nachdem am 3. Oktober 2013 vor Lampedusa ein Flüchtlingsschiff gesunken ist, und dabei mehr als 350 Menschen starben. Das Mittelmeer vor Italien soll kein Grab mehr sein für Flüchtlinge. Fünf Schiffe und zwei Hubschrauber sind im Einsatz. Die Kosten trägt Italien fast allein.

Auch Kapitän Dolfini hat wieder ein Flüchtlingsboot auf dem Radar. Sein Team weiss nicht, wie viele Menschen sie heute retten können, und wie es weitergehen soll, denn die italienische Regierung will die Mission «Mare Nostrum» nicht weiter finanzieren: Das sei eine europäische Aufgabe, denn die meisten Flüchtlinge wollen gar nicht nach Italien, sondern in andere Länder Europas.

Kapitän Dolfini und die anderen Lebensretter haben innerhalb eines Jahres mehr als 100'000 Flüchtlinge auf hoher See geborgen.

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