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SRF DOK Das Wesen der Schweiz ist ... kompliziert

Wir sind spitze beim Recyceln und produzieren Tonnen von Abfall. Wir spenden grosszügig und sparen damit Steuern. Wir gehören zu den glücklichsten Menschen weltweit, aber nirgends gibt es so viele Psychiater wie hierzulande. «DOK» geht diesen Widersprüchen auf den Grund.

«DOK» am Donnerstag

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«Typisch Schweiz?» Teil 1, am 24. November 2016, 20.05 Uhr, SRF 1, und Teil 2 am 1. Dezember 2016, 20.05 Uhr, SRF 1.

Durchschnittlich alle 1,81 Tage verschickt das Bundesamt für Statistik (BfS) eine Medienmitteilung. Dabei ist nicht das Erfassen der Daten die Herausforderung. Die Kunst der Statistik liegt in ihrer Interpretation.

Statistik fasst die Wirklichkeit in Zahlen und Buchstaben und übersetzt sie in Prozente, Listen, Tabellen und Grafiken. Einmal zu Daten «verwertet», verliert sich die Realität und wird zum Interpretationsmaterial.

Wenn Statistik auf Realität trifft

Was passiert, wenn wir Statistiken in die Realität zurückübersetzen? Und welche Statistiken eignen sich, um eine Aussage darüber zu treffen, was die Schweiz heute, im Jahr 2016, ausmacht?

Die drei Reporter im Film «Typisch Schweiz?» stossen bei ihren Recherchen im Datendschungel auf statistische Widersprüche und fragen sich, welche typisch schweizerischen Eigenschaften dahinterstecken.

Typisch Schweiz?

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Alles zu regeln macht glücklich

Sie entdecken zum Beispiel, dass die Schweiz in Bezug auf Naturkatastrophen oder Kriminalität ein extrem sicheres Land ist. Gleichzeitig stellen sie fest, dass nirgendwo sonst mehr Geld für Versicherungen ausgegeben wird. Die überraschende Erklärung für diese Absurdität finden sie beim Versicherungsberater Celest Poltera. Es sei nicht Angst, sondern eine Lust, die dahinterstecke: «Alles regeln zu können, kann glücklich machen.»

Die Rückversicherung dieser These gelingt den Reportern: Die Schweiz ist tatsächlich eines der glücklichsten Ländern der Welt ist. Doch bereits ein Blick auf die Gesundheitsstatistik lässt sie stutzig werden: Es gibt doppelt so viele Psychiater in der Schweiz wie in allen anderen europäischen Ländern! Wie das zusammengeht? Die Antwort liefert im Film der Psychiater Jean Adank: Alles mit dem Verstand zu regeln, unterdrücke die Emotionen. Es entstehe eine Dysbalance, und genau diese sei – vielleicht – typisch schweizerisch.

Was sagen uns Widersprüche?

Die Reporter stellen fest, dass es nicht genügt, aufzulisten, wo unser Land statistisch am besten abschneidet. Was heisst es schon, gut im Recycling zu sein, wenn gleichzeitig tonnenweise Müll produziert wird? Was heisst es schon, viel Geld zu spenden, wenn dadurch noch mehr Geld an Steuern eingespart wird?

Ihr Blick hinter die Zahlen zeigt den Reportern: Erst wenn die «hard facts» freigelegt sind, erschliesst sich das Wesen unseres Landes: Wir sind ökobewusste Umweltsünder, sichere Versicherer, glückliche Schwerenöter, spendefreudige Steueroptimierer – und vieles mehr!

Typisch Schweiz?

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