Als wir Kinder waren, fuhren meine Eltern mit meinen Geschwistern und mir immer wieder einmal «ins Aathal». Dort gab es eine Edelstein- und Mineralienausstellung, Fossilien wurden da gezeigt, und irgendwann einmal ein Dinosaurier. Das war 1981, ich war 8 Jahre alt und fasziniert. Während ich im Zürcher Oberland aufwuchs, war es immer klar, dass da in der Nähe Dinosaurier hausten. Als Anfang der 90er Jahre das Sauriermuseum Aathal geboren wurde und nebenamtliche Museumsführer suchte, zögerte ich keine Minute mich zu bewerben. So kam ich zum wohl coolsten Studentenjob und lernte dabei Hans-Jakob «Köbi» Siber kennen.
Mit Pickel, Bagger und Garette
Ich erlebte Köbi als umtriebigen Patron, der ständig Ideen spann, wie man das Museum in einer ehemaligen Spinnerei ausbauen konnte, ohne sich finanziell zu ruinieren. Der eigene Ausgrabungen im Wilden Westen der USA plante, der stets rastlos war und dem Unabhängigkeit über alles ging. Im Sommer 1999 konnte ich die jährliche Ausgrabung in Wyoming mitmachen, verbrachte drei Wochen in einem Steinbruch und lernte, dass Dinosaurierausgraben eine zeitraubende Mischung aus Baustellenarbeit mit Pickel, Bagger und Garette und stundenlangem herumdreckeln mit feinem Werkzeug ist. Eine Arbeit, die mit Lagerfeuer, Teamgeist und dem nächtlichen Spektakel von Sternenhimmel und Sternschnuppen über der Wüste Wyomings belohnt wurde.
Das Lebenswerk weitergeben
16 Jahre später hat sich die Gelegenheit ergeben, Köbi Siber noch einmal auf eine Ausgrabung in die USA zu begleiten, diesmal mit der Kamera in der Hand statt mit dem Pickel. Siber ist immer noch voller Tatendrang, er spinnt immer noch Ideen und liebt die Unabhängigkeit. Doch im Unterschied zu meinem letzten Ausflug ins Reich der Dinosaurier macht er sich heute auch Gedanken, wie er das Lebenswerk, das er sich mit dem Sauriermuseum aufgebaut hat, einmal weitergeben kann.