Es hatte mich immer erstaunt, wie Patrick Liotard-Vogt mit scheinbarerer Leichtigkeit Geld verdiente und ausgab, wo andere sich erheblich schwerer tun. Als der Glamour-Unternehmer dann anfangs 2014 in die negativen Schlagzeilen kam, wurde ich neugierig. Seine Geschäfte liefen schlechter als geplant, er werde auf vier Millionen betrieben und habe sich in die Karibik abgesetzt, hiess es in den Zeitungen.
Presseschlagzeilen schwierig zu überprüfen
Nach anfänglicher Skepsis war Patrick Liotard-Vogt einverstanden, dass ich ihn mit der Kamera begleite. In die Karibik, wo er an einem Luxusresort beteiligt ist, in seinem Zürcher Büro und nach Kopenhagen.
Die Presseschlagzeilen waren schwierig zu verifizieren, einige Dinge erwiesen sich als übertrieben. Seine Betreibungen sind weitgehend erledigt, seine geschäftliche Bilanz ist mehr oder weniger in Ordnung – so richtig klar wurde es aber nicht. Denn aus Gründen des Geschäftsgeheimnisses wollte er nicht in die Details gehen. Andererseits stiess ich auf Kritiker, die ihm den Bau von Luftschlössern vorwarfen, dies aber nicht vor der Kamera sagen wollten.
Ein Katz- und Mausspiel
Doch bei «Reporter» geht es nicht nur um reine Fakten. «Reporter»-Filme sind auch Begegnungen, versuchen Protagonisten näher zu kommen, ihre Handlungsweise zu verstehen. Im persönlichen Gespräch war der Jungunternehmer charmant und aufmerksam. Aber vor der Kamera wurden unsere Dreharbeiten zu einer Art Katz- und Mausspiel. Wie es wirklich steht um diesen Jungunternehmer, wird sich wohl erst in Zukunft zeigen.