Ein bis zu 100 % faires Smartphone herzustellen, ist eine schwierige Aufgabe. Zu viele Rohstoffe stecken in einem solchen Gerät, welche nicht immer bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgt werden können.Trotzdem hat sich die holländische Firma «Fairphone» genau das zum Ziel gesetzt.
Das noch junge Unternehmen mit Sitz in Amsterdam wurde 2013 gegründet und verkaufte bisher rund 60’000 Smartphones. Ab Dezember 2015 wird die zweite Version des Geräts ausgeliefert. Diese zweite Version ist modular und jedes Bauteil kann auf einfachste weise entnommen und ersetzt werden. In dieser Hinsicht spielt Fairphone hier eine Vorreiterrolle. Kaum ein anderes Smartphone ist heute noch so einfach zu reparieren und auf Langlebigkeit ausgelegt.
Die «sinndrin genossenschaft» mit Sitz in Zürich vertreibt das Fairphone seit der erfolgreichen Crowdfunding-Finanzierung in der Schweiz. Die insgesamt sieben Mitarbeiter kümmern sich unter anderem um Vertrieb und Reparatur der Geräte.
Im Gespräch mit den beiden Mitarbeitern Jonas Leimgruber und Roger Schärer:
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Ethik-Check
«Fastenopfer» und «Brot für alle» untersuchten die zehn verbreitetsten Schweizer Smartphone und Tablet Hersteller im Bezug auf Arbeitsrechte, Umwelt und Konfliktrohstoffe. Dabei zeigte sich, dass nicht nur Apple viel aufzuholen hat, sondern auch andere grosse Hersteller wie Samsung oder Dell.
Einzig die beiden Hersteller Nokia und Hewlett-Packard sind den anderen einen Schritt voraus. So nehmen beide den Umweltaspekt sehr ernst und achten stark darauf, dass die Arbeiter unter fairen Arbeitsbedingungen produzieren können. Am anderen Ende der Tabelle finden sich die beiden Hersteller Asus und HTC wieder. Bei diesen beiden Unternehmen spielen soziale und ökologische Verantwortung noch eine untergeordnete Rolle.
«Apple hat seine Versprechen gebrochen»
Das behauptet Richard Bilton, Autor des Films «Apple –Nichts als leere Versprechen?» Im Film machen als Arbeiter getarnte Journalisten die ersten Aufnahmen innerhalb von iPhone-Fabrikationshallen in China. Dabei zeigt sich, dass die von Apple versprochenen Leistungen nicht eingehalten werden. Den Fabrikarbeitern werden Überstunden nicht ausbezahlt, sie erhalten ihre Identitätskarten nicht zurück und die Zimmerbelegung ist mit zwölf Personen viel zu hoch. Wer während der Arbeit einschläft oder es wagt zu widersprechen, wird kurzerhand ersetzt. Apple nimmt im Film nur schriftlich Stellung und weist die Vorwürfe zurück.