Wieso ist Tomatensaft während des Fliegens so beliebt, wo schlafen die Cabin Crew Member und wieso haben viele Flight Attendants eine Verbrennung am Unterarm? Mona Vetsch war für «Mona mittendrin» mit Flight Attendants auf Reisen. Und liefert Antworten auf sechs spannende Fragen.
1. Deshalb essen Pilotinnen und Piloten stets unterschiedliche Gerichte
Um das Risiko einer Lebensmittelvergiftung zu minimieren, essen der Pilot und der Co-Pilot unterschiedliche Gerichte. Wenn beide Piloten das gleiche Gericht essen und dieses verdorben ist, könnten beide krank werden – was im Cockpit eine gefährliche Situation schaffen würde. Auf manchen Flügen ist es sogar vorgeschrieben, dass Pilotinnen aus unterschiedlichen Catering-Quellen essen, falls verfügbar.
2. Warum viele Flight Attendants Verbrennungen am Arm haben
Beim Aufwärmen von Brot oder Mahlzeiten in den schmalen, tiefen Flugzeugöfen passiert es leicht: Der Arm streift den heissen Ofenrand. Obwohl extra lange Handschuhe vorgesehen sind, werden sie im Stress oft vergessen. Deshalb tragen viele Flight Attendants kleine Verbrennungen am Unterarm – fast wie ein berufliches Erkennungsmerkmal.
3. Darum ist Tomatensaft in der Luft so beliebt
In der Kabine verändern der niedrigere Luftdruck und die trockene Luft die Wahrnehmung von Geschmack. Süsses und Salziges schmeckt weniger intensiv, während umami schmeckende Getränke wie Tomatensaft weiterhin kräftig und würzig wirken.
4. Wo die Cabin Crew Member schlafen
Hinter einer unscheinbaren Tür, die leicht mit dem Eingang zur Toilette verwechselt werden könnte, verbirgt sich der Zugang zur sogenannten Crew Bunk. In der Mitte des Flugzeugs führt eine steile Treppe hinunter in einen eingebauten Container. Hier befinden sich die Schlafkojen des Airbus A340-300. Ihre Gemütlichkeit erinnert an ein minimalistisches Hotel. Sogar Mona Vetsch mit ihren 1.55 Meter muss sich hier ducken. Bei Langstreckenflügen wechselt sich die Crew in Schichten ab, um sicherzustellen, dass immer ein Teil der Crew ausgeruht ist.
5. Warum man nie nur in Socken aufs Flugzeug-WC sollte
Der Boden sieht sauberer aus, als er ist. Während des Fluges wird die Toilette nur oberflächlich gereinigt. Der Boden bleibt bis zur Endreinigung nach der Landung oft unangetastet. Die Flüssigkeit am Boden ist selten nur Wasser. Die Turbulenzen im Flug sorgen dafür, dass auch Urin oft daneben landet. Schuhe sind hier die bessere Wahl.
Uniformen der Flight Attendants im Verlauf der Zeit
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Bild 1 von 7. So sieht die Uniform der Edelweiss-Crew aus. Wie kam es zu diesem Stil? Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 7. Nelly Diener war 1934 die erste Flugbegleiterin Europas. Die Fluggesellschaft war überzeugt, dass weibliche «Stewardessen» eine beruhigende Wirkung auf die Passagiere ausüben und deren Flugangst eindämmen würden. Nelly Diener trug einen bequemen Hosenrock. Bildquelle: ETH-Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz .
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Bild 3 von 7. 1946 wurde die erste richtige Uniform der Swissair eingeführt. Sie war in dezentem grau-blau gehalten. Bildquelle: ETH-Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz.
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Bild 4 von 7. Der Modeschöpfer René Hubert verpasste in den 1950er-Jahren der Swissair einen neuen Look: ein Deux-pièces aus leichtem Stoff mit einem stark taillierten Oberteil. Ein flacher Hut rundete das Ganze ab. Bildquelle: ETH-Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz.
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Bild 5 von 7. In den 1960er-Jahren wurde der Jupe kürzer. In dieser Zeit kamen auch Perücken auf, die unter dem obligatorischen Hut getragen wurden. Bildquelle: ETH-Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz.
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Bild 6 von 7. Ende der 1970er-Jahre wurden die Kleider wieder länger und praktischer. Bildquelle: ETH-Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz.
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Bild 7 von 7. Der deutsche Industrie-Designer Luigi Colani war in den 1990er-Jahren verantwortlich für das Outfit der Board-Crew. Bildquelle: ETH-Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz.
6. Warum Flight Attendants so viel mehr sind als «Saftschubsen»
Der Job der Cabin Crew Member geht über das Servieren von Getränken und Essen hinaus. Sie sind in erster Linie für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Passagiere zuständig. Flight Attendants sind geschult, in Notfällen zu handeln. Sie wissen, wie ein Flugzeug zu evakuieren oder wie mit einem Herzstillstand umzugehen ist.
Sie sind geschult, aggressive Passagiere zu beruhigen oder wissen mit Panikreaktionen umzugehen. Schon beim Einsteigen «scannen» sie die Passagiere, denn Probleme bleiben besser am Boden.