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SRF DOK Wie Finanzkrise und Arabischer Frühling in Andermatt ankamen

Filmautor Leonidas Bieri erzählt die Geschichte von Andermatt. Der ägyptische Investor Samih Sawiris versprach den Einwohnern des Bergdorfes ihre Talschaft in ein Luxusresort zu verwandeln. Doch die Auswirkungen des Arabischen Frühlings und die Weltwirtschaftskrise behinderten das Mega-Projekt.

Zur Person

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Legende: Dominique Meienberg

Leonidas Bieri *1980 in Schlieren studierte Geschichte, Geographie, Kommunikationswissenschaft und Journalistik. 2006 absolvierte er einen Grundkurs für audiovisuelles Gestalten. Zur Zeit arbeitet er vollberuflich als Gymnasiallehrer.

SRF DOK: Was waren die grössten Herausforderungen bei der Entstehung des Filmes?

Leonidas Bieri: Es braucht Ausdauer, während mehr als sieben Jahren an einem Projekt dranzubleiben. Die Weltwirtschaftskrise, der Arabische Frühling und der Frankenschock waren so nicht vorauszusehen und haben nicht nur die Dramaturgie des Investors durcheinander gebracht. Ausserdem bleibt bei 70 Drehtagen, verteilt auf zehn Charaktere, wenig Zeit pro Person.

Welche Begebenheiten beim Dreh haben Sie am meisten überrascht?

Es war schön zu erfahren, wie offen sowohl die Andermatter als teilweise auch die Investoren gegenüber einem «Fremden» mit echtem Interesse an der Thematik waren.

Was war die erstaunlichste Reaktion auf Ihren Film?

Die gute Stimmung bei der Premiere in Andermatt, denn ich wusste nicht, ob den Einheimischen der Film zu kritisch war. Aber die differenzierte Sichtweise hat den meisten Andermattern anscheinend gefallen – obwohl sie nach wie vor für das Projekt sind.

Was ist seit der Fertigstellung des Films geschehen – bei den Protagonisten, bei Ihnen?

Zu Beginn war ich froh, mit «Andermatt» endlich abschliessen zu können! Doch die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt, die Kontakte ins Urserental bestehen weiterhin. Wer weiss, Fortsetzungen sind heute ja gross in Mode...

Bei welchem Dokumentarfilm bzw. Spielfilm hätten Sie gerne selbst Regie geführt?

Ich mache mir keine Gedanken über schon Produziertes. Gefällt mir ein Film, freue ich mich über die gute Arbeit des Regisseurs. Ist sie schlecht, habe ich wenig Lust, daraus etwas Besseres zu machen. Denn an Ideen für Neues mangelt es mir nicht, leider aber an der Zeit, da ich momentan Vollzeit als Lehrer tätig bin.

Welchen Film haben Sie zuletzt gesehen und warum gerade diesen?

«Creed» im Flugzeug – Michael B. Jordan als Junior hat mich nicht berührt, aber ich mag das melancholische Kämpferherz von Rocky. Ich hatte Silvester Stallone auf Grund von Rambo für einen Idioten gehalten, bis ich ihn an einer ZFF Master Class kennen lernen durfte. Wenn man richtig hinhört, hat er als einiges zu erzählen.

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