Einstein Online - Nebel – vom tödlichen Schleier bis zum Nährstoffspender

Sobald die relative Luftfeuchtigkeit 100 Prozent erreicht, kann sich Nebel bilden. Das hört sich nach einer einfachen Sache an, doch Nebel hat viele Gesichter. Kanarischen Kiefern etwa dient er als wertvolle Flüssigkeitsquelle und manchmal mutiert er zum giftigen Smog. Eine kleine Nebelkunde.

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  Bodennebel:

  In diesen Tagen ein vertrautes Bild: Eine zarte Nebelschicht schwebt in der Morgenkälte über dem Boden. Eigentlich ist Nebel nichts weiter als eine Wolke, die dicht über dem Boden liegt. Sie entsteht, wenn die Erdoberfläche über Nacht abkühlt. Die Feuchtigkeit in der Luftschicht darüber kondensiert an kleinen Keimen zu feinen Wassertröpfchen.

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  Hochnebel:

  Auch dies ist ein allzu bekanntes Bild: Bei solch einer dicken Suppe liegt kalte Luft unter einer wärmeren Luftschicht gefangen. Bläst dann noch die Bise, bildet sich an der Grenze beider Schichten eine Wolkendecke – der Hochnebel. Er beginnt häufig etwa 100 Meter über dem Boden und kann ein bis zwei Kilometer hoch reichen.

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  Nebelmeer:

  Hierzulande kann man dem Hochnebel glücklicherweise schnell entkommen: Einfach auf einen hohen Gipfel klettern und die Sonne geniessen. Wie hier auf dem Säntis gleitet der Blick dann häufig über ein atemberaubendes Nebelmeer.

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  Meernebel:

  Wo wir schon beim Meer sind: Meer- oder Seenebel (hier an der Golden Gate Bridge in San Francisco) zählt zu den zähsten und dichtesten Nebelarten überhaupt. Er entsteht durch herangeführte Warmluft, die sich über der kalten Meeresoberfläche abkühlt. Es kommt zur Kondensation, kleine Wassertropfen entstehen.

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  Die Nebelsammler:

  Dank seiner winzigen Wassertropfen kann Nebel Nährstoffe in sehr konzentrierter Form aufnehmen. Zudem ist er eine ausgezeichnete Wasserquelle. Die kanarische Kiefer (Bild) hat sich darauf eingestellt. Mit ihren extralangen Nadeln und den darin liegenden Längsfurchen zieht sie das Wasser aus dem Nebel und leitet es Richtung Stamm weiter.

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  Smog:

  In London verursachte die Kombination von Nebel und Kohlenrauch 1952 «The great Smog». Fünf Tage lang waberte der giftige Nebel über der Stadt. Zehntausende litten unter Atemproblemen, Tausende starben. In China sterben noch heute jedes Jahr tausende Menschen an den Folgen von Smog.

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  Moornebel:

  Gerade wegen des Nebels sind Moore so sagenumwoben und unheimlich. In Gebieten wie dem hier abgebildeten Loibach-Moor in Deutschland bilden sich besonders häufig Nebelfelder.

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  Eisnebel:

  Diese Sonderform unter den Nebelarten entsteht, wenn Wasserdampf in der Luft direkt zu Eiskristallen gefriert. Dazu sind zwei Dinge notwendig: tiefe Temperaturen – in der Regel unter minus 20 Grad Celsius – und Wasser. Grosse Eisnebel gibt es unter anderem über dem Polarmeer, über den norwegischen Fjorden und in Alaska.

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Wie entsteht Nebel eigentlich: Unsere animierte Grafik erklärt's