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Rennvelos hängen an mehreren Haken.
Legende: Am Haken aufgehängt: Die Rennräder warten auf einen Einsatz in der offenen Rennbahn Oerlikon. Keystone

Fünfmalklug Wie funktioniert ein Fixie?

Skidding, Starrlauf oder «fixed gear» – sie verstehen nur Bahnhof? Kein Wunder, denn das sind Wörter aus der sogenannten Fixie-Szene. Eine Fahrradszene, die ihren Ursprung im Bahnradsport hat.

Fixie steht für ein Velo, das nur einen Gang hat – deshalb wird das Velo «fixed gear» genannt, kurz Fixie. Solange die Räder rollen, gibt es keine Pause für die Beine, denn die Pedale sind starr mit dem Hinterrad verbunden. Rollt ein Fixie rückwärts, drehen auch die Pedale rückwärts. Will man bremsen, wird mit einem Gegendruck auf die Pedale das Hinterrad blockiert und das Velo zum Stillstand gebracht – man nennt das «skidden» (Video unten).

Single Speed Bike vor einer Holzwand.
Legende: Stabil und schnell müssen sie sein: In der Fixiszene basteln die Fahrer oft selbst an ihren Flitzern; bis heute orientieren sie sich an Bahnrädern. Julian Meier

Der Ursprung dieser Starrlaufräder liegt im Bahnradsport, der in den 1890er-Jahren beliebt wurde. Die Bahnvelos hatten einen Gang und mussten stabil sein, um optimal Kraft übertragen zu können. Und: Man reduzierte das Gewicht auf das Minimum, um möglichst schnell zu sein. Bremsen wurden überflüssig. Bis heute funktionieren sie nach diesem Prinzip.

Die ersten Bahnräder auf öffentlichen Strassen wurden 1979 in New York gesehen – Einwanderer aus Trinidad und Jamaika arbeiteten mit ihnen als Radkuriere. Sie kannten diese Velos aus ihrer Heimat, wo Sportler mit den ausgedienten Bikes auch im Alltag fuhren. Bald entstand ein regelrechter Trend in den USA, der später nach Japan (Keirin) und nach Deutschland schwappte. Mittlerweile hat die sogenannte Fixie-Szene auch in unseren Städten Einzug gehalten. Achtung: Fixies ohne Bremsen zu fahren ist illegal – und für manchen wohl auch zu gefährlich.

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