2013 gingen bei der BMZ – der Nationalen Blindgängermeldezentrale Schweiz – insgesamt 550 Meldungen ein, dass Blindgänger gefunden worden seien. In 239 Fällen wurden tatsächlich Sprengkörper unschädlich gemacht. Dazu kommen die 86 direkt vom Militär eingesammelten.
Summa summarum macht das 325 Blindgänger – in etwa so viele wie in den vergangenen fünf Jahren; doch wesentlich weniger als noch vor 2008. Der Grund: Die Armee wird laufend verkleinert und folglich wird auch weniger geschossen. 2008 wurden viele Artillerieverbände aufgegeben; sie verschiessen besonders viele Granaten. So finden sich die meisten Blindgänger rund um Artillerie-Schiessplätze – am Säntis, in Frauenfeld, am Simplon-Pass und am waadtländischen Waffenplatz Bière.
Obwohl weniger geschossen wird, gibt es eine Region, in der mehr Blindgänger gefunden werden als früher: in den Alpen. Durch den Rückgang der schmelzenden Gletscher wird alte Munition freigegeben, die häufig von Wandersleuten gemeldet wird.
Die restlichen Blindgänger werden in Privathäusern gefunden. Manche stammen aus dem Ausland, aus Italien zum Beispiel oder Russland, und wurden einst über die Grenze gebracht. Vor etwa zwei Monaten erst brachten zwei Frauen eine Granate aus dem Ersten Weltkrieg von Frankreich in die Schweiz. Sie hatten nicht gewusst, wie gefährlich ihre Fracht war.