Blindgänger oder alte Munition findet sich auch in Schweizer Gewässern. 10 bis 15 Mal pro Jahr müssen die Spezialisten von Kamir, dem «Kompetenzzentrum für Kampfmittelbeseitigung und Minenräumung» der Schweizer Armee, in der Tiefe tätig werden – eine heikle Aufgabe, denn Unterwasser-Explosionen sind wegen gewaltigen Schockwellen gefährlich. Ungebremst walzen sie alles weg, was sich ihnen in den Weg stellt.
Um die Unterwasserwelt bei solchen Detonationen zu schützen, haben Spezialisten der Armasuisse vor 16 Jahren die so genannte Luftschleier-Anlage entwickelt (siehe «Einstein»-Video oben). Indem sie den Blindgänger mit einem Vorhang aus feinen Luftbläschen umgibt, kann sie die Energie der Stosswellen auf ein Siebtel reduzieren. Weil die Anlage aus robustem Aluminium besteht, nimmt sie dabei selbst keinen Schaden.
Zum Einsatz kommt das Luftschleier-Gerät, das es in der Schweiz nur einmal gibt, eher selten. Und der Aufwand ist hoch: Für den Auf-und Abbau, Transport und Einsatz sind 3 bis 4 Fachleute einen ganzen Tag beschäftigt; dazu kommt die Miete eines Kompressors für die Luft. Unbrauchbar ist das Verfahren allerdings, wenn der Boden des Gewässers stark geneigt ist.