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Sand – das neue Gold Beton ist nicht gleich Beton

Zwei Drittel Sand und Kies, ein Drittel Zement, Wasser und weitere Zusatzstoffe. Diese Zutaten zusammengemischt ergeben Beton – 3000 verschiedene Arten von Beton, wie eine Spezialistin gegenüber «ECO» sagt.

Es beginnt bei der Beschaffenheit des Rohstoffes: Je geringer der Feinanteil im Kies und je homogener er ist, desto höher ist seine Qualität. Bei geringerer Qualität müssen die Zutaten anders zusammengemischt werden. Es braucht somit ein anderes Rezept für Beton.

In der Schweiz haben Sand und Kies sehr hohe Qualität. Besonders im Mittelland müssen die Baustoff-Firmen den geförderten Rohstoff wenig bearbeiten, um ihn zu hochwertigem Beton verarbeiten zu können.

Spezialmischung für ein einziges Gebäude

Druckfestigkeit, Transportfähigkeit oder Farbe spielen eine Rolle bei der Herstellung von Beton. Hinzu kommen spezifische Kundenwünsche. Viele Architekten stellen spezielle Anforderungen an die Beschaffenheit «ihres» Betons. Das stellt auch Ursina Jenny immer wieder fest. Die diplomierte Wirtschaftsgeografin leitet das Zentrallabor Kies und Beton der Kibag in Tuggen.

Das Labor stellt Beton her, und es prüft die Qualität auf eigenen und im Kundenauftrag auch auf fremden Baustellen. «Wir sagen immer, der Beton wird täglich neu erfunden. Jeder Kunde hat immer noch eine Extra-Wurst. Das ergibt die 3000 Rezepte über die ganze Branche», so die Laborchefin der Kibag. Im täglichen Gebrauch seien etwa 100 unterschiedliche Beton-Arten.

Die Suche nach dem ganz eigenen Beton kann so weit gehen, dass ein Spezialbeton für ein einziges Gebäude zusammengemischt wird. Statt 100 Franken kostet eine solche Spezialanfertigung dann schnell einmal 10'000 Franken pro Kubikmeter.

Mehr zum Thema: Die Geschichte des Betons

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