«Prison Break»-Star Wentworth Miller wird nicht ans Filmfestival im russischen St. Petersburg reisen. Hintergrund seiner Absage ist ein umstrittenes Gesetz gegen Homosexualität in Russland. «Als jemand, der vergangene Besuche in Russland genossen und auch familiäre Wurzeln dort hat, hätte ich gerne zugesagt. Aber als schwuler Mann muss ich ablehnen», schrieb Miller am Mittwoch in einem Brief an die Festivalmacher, den die schwul-lesbische Organisation GLAAD auf ihrer Homepage veröffentlichte.
Tilda Swinton zeigt Flagge
Der Darsteller der US-TV-Serie «Prison Break» (2005-2009) kritisierte in dem Brief das Anti-Homosexuellen-Gesetz der russischen Regierung, das positive Äusserungen vor Minderjährigen über Homo-, Bi- oder Transsexualität unter Strafe stellt.
Bereits zuvor haben sich immer wieder bekannte Persönlichkeiten für die Rechte von Schwulen und Lesben in Russland stark gemacht: Nicht nur mit Worten, sondern mit Taten protestierte die britische Schauspielerin Tilda Swinton gegen die russische Gesetzgebung. Sie fotografierte sich mit der Regenbogen-Flagge, das Symbol für Schwule und Lesben, vor dem Kreml in Moskau und postete das Bild auf Twitter.
Anfang des Monats hatte der britische Schauspieler und Autor Stephen Fry wegen des Gesetzes zum Boykott der Olympischen Winterspiele in Sotchi 2014 aufgerufen. Kritik kam auch von Kronprinz Frederik von Dänemark. Als Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees bezeichnete er die mögliche Diskriminierung homosexueller Sportler als «Bruch der olympischen Traditionen».
Die russische Regierung ist kriminell
Allen voran hält sich auch die Schwulen-Ikone Lady Gaga nicht mit Kritik an Russland zurück: «Die russische Regierung ist kriminell», so Gaga auf Twitter. Die Zustände in Russland sind für die Sängerin schlicht «archaisch». Sowohl gegen Gaga wie auch gegen Madonna wurde in Russland nach ihren Konzerten ermittelt – wegen der Verbreitung homosexueller Propaganda.