Oscar-Reden
Daniel Day-Lewis gewann für seine Rolle als früherer US-Präsident Abraham Lincoln im Geschichtsdrama «Lincoln» von Steven Spielberg. Damit ist der 55-Jährige der erste Schauspieler, der zum dritten Mal einen Oscar für eine Hauptrolle erhält. Der Brite hatte sich ein Jahr lang auf die Rolle in «Lincoln» vorbereitet. Die Auszeichnung für ihn wurde allgemein erwartet.
Die 22-jährige Jennifer Lawrence gewann ihren ersten Oscar für die Hauptrolle als junge, sexbesessene Witwe in «Silver Linings». Sie lieferte sich vor allem ein Duell mit Jessica Chastain («Zero Dark Thirty»). Doch Jennifer Lawrence war einfach Everybodys Darling und der leuchtende Star von «Silver Linings». Beim Weg auf die Oscar-Bühne stolperte sie, was sie aber charmant in ihre Dankesrede einbaute: «Ihr steht ja nur aus Mitleid, weil ich gefallen bin. Aber danke, das ist Wahnsinn.»
Michelle Obama vergab den Oscar für den besten Film
Der Oscar für den besten Film ging an «Argo» von Regisseur, Hauptdarsteller und Co-Produzent Ben Affleck. Der Thriller um eine CIA-Rettungsaktion von US-Geiseln im Iran beruht auf wahren Begebenheiten. «Argo» holte sich zudem Oscars in den Kategorien adaptiertes Drehbuch und Schnitt. Der Preis für den besten Film wurde zum Schluss der Oscar-Verleihung auf spezielle Weise verliehen: First Lady Michelle Obama gab den Gewinner in einer Live-Schaltung aus dem Weissen Haus in Washington bekannt.
Beste Nebenrollen: Anne Hathaway und Christoph Waltz
Die 30-jährige Anne Hathaway wurde für ihre Nebenrolle in dem Musicalfilm «Les Misérables» von Tom Hooper ausgezeichnet. Es ist ihr erster Oscar. Der deutsch-österreichische Schauspieler Christoph Waltz hat für seine Leistung in «Django Unchained» den Oscar als bester Nebendarsteller gewonnen. Es ist der zweite Oscar für den 56-Jährigen (nach «Inglourious Basterds» im Jahr 2010). Waltz spielt in dem blutigen Sklavendrama «Django Unchained» einen Kopfgeldjäger.
Oscar-Gewinner
Der Regie-Oscar ging an Ang Lee für den Film «Life of Pi». Es ist der zweite Oscar für den in Taiwan geborenen Regisseur. Im Vorfeld war Steven Spielberg als sicherer Anwärter auf den Regie-Oscar gehandelt worden. Doch auch Ang Lee durfte sich im Vorfeld berechtigte Hoffnungen machen.
Schweizer Produzenten gehen leer aus
Der Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film ging an «Amour» des Österreichers Michael Haneke. Es ist der erste Oscar für den 70-jährigen Regisseur. Er setzte sich damit auch gegen den norwegischen Beitrag «Kon-Tiki» durch, an dem die Schweizer Produzenten Dario Suter, Marc Schmidheiny, Christoph Daniel und Joel Brandeis beteiligt waren. Sie gingen leer aus.
Oscars für britische Sängerin Adele und Quentin Tarantino
Den Oscar für den besten Filmsong gewann die britische Sängerin Adele für das Titellied von «Skyfall». Es ist der erste Oscar überhaupt für einen Bond-Film. Als bestes adaptiertes Drehbuch wurde «Argo» von Chris Terrio ausgezeichnet. Der Preis für das beste Original-Drehbuch ging an Quentin Tarantino für «Django Unchained».
Moderiert wurde die Gala im Dolby Theatre von Regisseur und Schauspieler Seth MacFarlane, dem Kopf hinter den Trickfilmserien «Family Guy» und «American Dad». Die Produktionen mit den meisten Nominierungen in diesem Jahr waren das Historiendrama «Lincoln» (12) und die Literaturverfilmung «Life of Pi» (11). Effektiv holte sich «Life of Pi» schliesslich mit vier Oscars am meisten Auszeichnungen, je drei Preise gingen an «Argo» und «Les Misérables». Je zwei Oscars gewannen «Django Unchained», «Skyfall» und «Lincoln».
Vor der Gala hatten sich zahlreiche Stars und Gäste auf dem roten Teppich gezeigt. Jennifer Aniston kam in einem roten Outfit, Jessica Chastain in einem gold-schimmernden Kleid und Jane Fonda zeigte sich in einer knallgelben Robe.
(mit Agenturmaterial)