Claude Nobs wurde am 4. Februar 1937 in Territet bei Montreux geboren. Ursprünglich gelernter Koch, wechselte er Anfang der 60er Jahre das Metier und wurde Mitarbeiter des Tourismusbüros von Montreux.
Claude Nobs: Vom Koch zum Festivalleiter
Bereits in jungen Jahren war Claude Nobs besessen von tollkühnen Visionen und seiner Leidenschaft für den Jazz – und gründete so 1967 zusammen mit Géo Voumard und René Langel das Montreux Jazz Festival. Die erste Austragung dauerte drei Tage. Künstler wie Charles Loyd und sein Quartett (Keith Jarrett, Ron McClure und Jack De Johnette) verschafften dem Festival auf Anhieb überregionale Aufmerksamkeit.
Claude Nobs holte sie alle nach Montreux
Seine heutige Form erreichte das Festival erstmals 1977. Während der Rekorddauer von 23 Tagen ging ein ungeheuer reichhaltiges und anregendes Programm über die Bühne.
1973 wurde Claude Nobs ausserdem zum Direktor von WEA (Warner, Elektra, Atlantic) für die Schweiz ernannt. Vor allem bei Atlantic sind legendäre Künstler wie Ella Fitzgerald und Sonny Rollins unter Vertrag, die fortan im Sommer immer nach Montreux pilgerten, um ihre Konzerte zu geben und auch in ungewöhnlichen Konstellationen zu vielbeachteten Jamsessions zusammenkamen.
Claude Nobs leitete das Festival über 40 Jahre lang
Dem Flair, Engagement und offenen Geist von Claude Nobs war es zu verdanken, dass sich in Montreux ein einzigartiger Anlass von internationalem Ruf entwickelte. Auch nach mehr als 40 Jahren leitete er das Festival noch immer mit ungebrochenem Enthusiasmus.
Im April 2010 teilte Nobs mit, dass er die operative Leitung des Montreux Jazz Festivals infolge gesundheitlicher Probleme mit dem Rücken an sein Team und insbesondere an seinen designierten Nachfolger Mathieu Jaton abgibt. Die strategische Leitung blieb aber bei Nobs. Bis er am Donnerstag im Alter von 76 Jahren verstarb. Und damit einer der grössten Visionäre der Schweiz von uns ging.