Fernsehsendungen mit Untertitelung, in Gebärdensprache, Spiel- und Dokumentarfilme als Hörfilmfassungen mit Audiodeskription und barrierefreie Internetseiten: SRF bietet für hör- und sehbehinderte Menschen ein vielseitiges und stetig wachsendes Programm.
Zum Beispiel werden die Quiz-Sendung «1 gegen 100» sowie zahlreiche Schweizer Filme und «DOK»-Produktionen mit Audiodeskription gesendet, also mit akustischer Bildbeschreibung – auf Wunsch des Publikums auch in Schweizer Mundart. Weiter werden bei SRF etwa zwei Drittel der Fernsehzeit – rund 16000 Stunden – untertitelt, zum Beispiel die Hauptabendsendungen auf SRF zwei. Hinzu kommt das Angebot in Gebärdensprache: Dazu gehört neben der «Tagesschau»-Hauptausgabe unter anderem das Konsumentenmagazin «Kassensturz». Neu hinzu kommt jetzt «Schweiz aktuell». Das Nachrichtenmagazin berichtet täglich über die wichtigsten Themen aus den Kantonen, Regionen und Gemeinden. Ab Montag, 6. April, wird es jeweils um 20.30 Uhr auf SRF info in Gebärdensprache gezeigt.
Für «Schweiz aktuell» vor der Kamera
Gilbert Parati ist einer von sechs Gebärdensprachdolmetschern, die bei SRF für «Schweiz aktuell» vor der Kamera stehen werden – sein erster Einsatz ist am 8. April. Im Video-Interview erklärt er unter anderem, welche Herausforderungen das Simultandolmetschen in Gebärdensprache mit sich bringt und wie er sich auf seine erste Sendung vorbereitet.
Studium als Gebärdensprachdolmetscher
«Als ‹Coda›, das englische Kurzwort für ‹child of deaf adult›, hatte ich das Privileg, mit gehörlosen Eltern aufzuwachsen», erklärt Gilbert Parati. Dadurch hätte er von klein auf einen Bezug zu gehörlosen Menschen gehabt. Um als professioneller Dolmetscher tätig zu werden, musste er jedoch ein entsprechendes Studium an der Hochschule für Heilpädagogik in Oerlikon absolvieren. Dieses half ihm, seine Gebärdensprache zu verbessern und das simultane Dolmetschen zu erlernen. «Ich finde meinen Beruf enorm spannend und sinnstiftend. Bei meinen Einsätzen begegne ich den unterschiedlichsten Menschen, Situationen und Themen – und ich stelle mich in den Dienst eines berechtigten Bedürfnisses gehörloser Menschen.»