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Äthersachen. Das Hörspielmagazin zu den ARD-Hörspieltagen 2019
Aus Hörspiel vom 25.10.2019. Bild: SRF
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Hörspiel Hörspiel-Oscars 2019

Die ARD-Hörspieltage sind so etwas wie die Oscars fürs Hörspiel – und eine tolle Gelegenheit, um über das Hörspiel im Jahr 2019 nachzudenken. 5 Thesen über das Hörspiel heute.

Schnell vorneweg: Eine Diskussion des Hörspieljahrgangs von SRF-Regisseuren kann man hier hören.

1. Die Frauenwelle kommt auch im Hörspiel an

Und zwar gleich mehrfach: Die Jury ist dieses Jahr nur mit Frauen besetzt. Ein ganzer Thementag steht unter dem Motto «Frauen im Ausschnitt – Wie weiblich ist der Kulturbetrieb?». Und drei Hörspiele im Wettbewerb sind explizit feministisch: Das exzellente «Die Jahre» von Annie Erneaux, «True Stories» von der Künstlerin Sophie Calle und Ulrike Haage sowie «Wer Wagenitz, der nichts gewinnt» von AnniKa von Trier.

Moment mal – was ist das noch mal genau, die «ARD-Hörspieltage»?

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Die ARD-Hörspieltage sind das Festival des deutschsprachigen Hörspiels. Sie finden dieses Jahr vom 6. bis 10. November in Karlsruhe statt. Auf dem Programm stehen Live-Hörspiele, Konferenzen, ein Kinderhörspieltag – und auch die Lange Nacht des Hörspiels, mit der SRF-Serie «Donjon».

Herzstück der Hörspieltage ist der Wettbewerb. Alle ARD-Sender sowie der Österreichische Rundfunk und SRF reichen dafür ihr jeweiliges Hörspiel des Jahres ein. Daraus kürt die Jury einen Gewinner.

Ausserdem gibt es den Pinball-Wettbewerb für Kurzhörspiele aus der freien Szene. Da kann jede/r mitmachen und Beiträge einreichen. Die besten fünf kann frau hier hören.

2. DU bist gefragt

Das Hörspiel sucht den Austausch mit dem Publikum. Das schlägt sich auch im Wettbewerb nieder. Denn neben dem Hauptpreis gibt es auch einen Publikumspreis und genau dafür bist DU gefragt. Man kann sich alle nominierten Hörspiele anhören und einzeln bewerten. Und die grosse Rechenmaschine kalkuliert daraus den Publikumsliebling. 2017 hat sie dabei übrigens ein SRF-Hörspiel ausgespuckt: Und zwar «Verfluchte Hitze» (siehe These 4).

Hier geht's zu den nominierten Hörspielen anhören und zur Abstimmung!

3. Sonderfall Schweiz

Die Einreichungen von SRF stechen jedes Jahr heraus – eigenwillig, spielerisch, jenseits von Konventionen. Das gilt 2019 ganz besonders. SRF geht mit «Die dritte Arbeitskraft, mein Geld» in den Wettbewerb. Und der Name ist Programm: Das Hörspiel ist ein Plädoyer fürs Geldanlegen. Und nebenbei Dokument einer zauberhaften Brieffreundschaft, zwischen einem Künstler und dem Sachbearbeiter von der Steuerbehörde.

Hier hören und abstimmen für «Die dritte Arbeitskraft, mein Geld »!

Die SRF-Hörspiele bei den Hörspieltagen

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  • 2018: «Wir sind schön, für hässliche Leute» von Dany Boudreault: Eine Jugend in der Provinz. Es gibt Jungs, und es gibt Mädchen, und dazwischen: da gibt es nichts. Oder doch?
  • 2017: «Verfluchtes Licht» von Lukas Holliger: Krimi im Basel der 80-Jahre, Pharma-Verstrickungen inklusive
  • 2016: «Frau Higgins» von Jens Nielsen: Was heisst es, in die Kiste zu springen? Also ins Nest, oder in den Sarg?
  • 2015: «Babel und die Studentin und ein Rebhuhn auseinandernehmen» von Michael Fehr: 3-in-einem – drei Hörspiele von und mit dem Berner Sprachkünstler Michael Fehr

Diese vier Hörspiele kann man grad hier hören oder runterladen, einfach ein wenig runterscrollen.

4. Hörspiel kann alles – ausser langweilen ...

Die Bandbreite im Wettbewerb ist gross: Von der abgespeckten Geschichtstunde über das Bauhaus, über die klassische Liebesgeschichte in der Wendezeit bis zum fiktiven Dialog mit Karl Lagerfeld reichen die Ansätze. Und das sind nur 3 von 12 Wettbewerbsbeiträgen. Das ist ein wahnsinniger Formenreichtum, eine wahnsinnige Vielfalt von Erzählweisen und Stoffen. Da kann Netflix einpacken.

5. ... und gibt zu diskutieren

Bei den Jury-Diskussionen in Karlsruhe geht es hoch her. Und auch die Hörspielregisseure von SRF reden sich jedes Jahr in Rage (oder Exstase) über die Einreichungen zu den Hörspiel-Oscars. Damit auch Du etwas davon hast, haben wir dieses Jahr wieder eine Extra-Ausgabe unseres Hörspielmagazins Äthersachen produziert, wo wir den Hörspieljahrgang diskutieren. Einfach hier oder unten klicken.

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