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Kult-Hörspiele Das «Schreckmümpfeli» wird 50: Alles Gute!

50 Jahre jung wird das «Schreckmümpfeli». Zeit für einen Blick in die Vergangenheit und in die Gegenwart. Und vor allem: Zeit zum Feiern!

Etwas grusliges zum Einschlafen

Zwei Takte der Melodie genügen, und schon wissen die Hörerinnen und Hörer in der Schweiz, was es geschlagen hat: Das «Schreckmümpfeli»! Seit 50 Jahren ist das Wiegenlied von Johannes Brahms das Erkennungszeichen für schaurigen Hörspielspass. Und wenn man den Text des Lieds liest, dann könnte die Musik nicht passender sein:

Guten Abend, gut’ Nacht, mit Rosen bedacht, mit Näglein besteckt, schlupf unter die Deck’: Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt.

Das Lied soll beim Einschlafen helfen; aber die letzten beiden Zeilen lassen auch den Tod anklingen und machen vielleicht sogar ein bisschen Angst.

Und da sind wir genau beim Schreckmümpfeli: Mord und Totschlag gehören da einfach dazu. Jedoch oft übertrieben und überzeichnet und immer garniert mit einer feinen Prise Ironie. Und zum Schluss gibt es eine Pointe, wie bei einem gut erzählten, makaberen Witz.

Die Jubiliäumssendung

Das Schreckmümpfeli lebt von seinen Fans: Die Montagabend um Elf vor dem Radio sitzen, oder die Kurzhörspiele im Podcast hören. Deswegen feiert SRF den 50. Geburtstag zusammen mit dem Publikum: Mit einer Live-Show, aufgeführt und aufgenommen zuhause bei Schreckmümpfeli-Liebhabern. Viele Menschen sind dem Aufruf bei Radio SRF 1 gefolgt, um Gastgeber zu werden – die Show wurde nun in Kaltbrunn SG aufgenommen.

Und so sah dies vor Ort aus:

Das «Schreckmümpfeli» in Kuypers guter Stube!

Die Spielwiese für Talente

Über 700 Schreckmümpfeli hat SRF bis heute produziert. Weil so ein Kurzhörspiel eher schlank in der Produktion ist – verglichen mit einem 50-minütigen Hörspiel – wurde und wird viel experimentiert. Junge Autorinnen und Regisseure machen erste Versuche, neue technische Möglichkeiten wie Sourround-Sound werden ausprobiert und neue Erzählformen gesucht.

Die Best-Of-Schreckmümpfeli-Sendung im Krimi-Podcast gibt einen schönen Überblick: Hier hören Sie ein komplett gesungenes Hörspiel, aber auch ein sehr literarisches von Peter Stamm. Eins in 3d-Audio und eins, das über zwei Minuten ganz ohne Worte auskommt.

Das erste und das jüngste Schreckmümpfeli

Ein Mann geht am Strand spazieren. Und jedes Mal liegt da ein Mann im Sand, an der selben Stelle. Es beginnt wie eine Zeitungsmeldung, aus der Sparte «Vermischtes», wo kuriose Todesfälle kurz erzählt werden – und ist der Auftakt zur langlebigsten Hörspielserie im deutschsprachigen Raum: Am 5. November 1975 ging das erste Schreckmümpfeli auf Sendung: «Nachsaison» von Peter Neugebauer.

50 Jahre später gratuliert die Autorin Stef Stauffer mit einer neuen Produktion. Sie heisst, wie könnte es anders sein: «Zum Geburtstag». Beide Hörspiele hören Sie ebenfalls in der Best-Of-Sendung.

Die Erfinderin des «Schreckmümpfeli»

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Studio
Legende: Edith Bussmann Im Studio mit dem «Schreckmümpfeli»-Team SRF

Edith Bussmann (1935–2023) hat das «Schreckmümpfeli» erfunden. Und auch sonst war sie eine Pionierin: 1978 wurde sie Chefin des Ressorts «Wort-Unterhaltung» – als erste Frau in solch einer leitenden Position beim Schweizer Rundfunk. Nicht nur das Hörspiel, auch die Radio-Satire hat sie bleibend geprägt: Der satirische Wochenrückblick «Zytlupe» wird immer noch gesendet; und der von ihr mitinitierte Radio-Preis «Salzburger Stier» hat sich zum bedeutendsten Kabarett-Oscar für den deutschsprachigen Raum gemausert.

Schreckmümpfeli ; 

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