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Podcast «Lesung» «Romeo und Julia auf dem Dorfe» von Gottfried Keller

Gottfried Keller verlegt den Schauplatz der berühmten Liebesgeschichte in ein Schweizer Dorf : Zwei junge Leute, Sohn und Tochter wohlhabender Bauern, lieben sich trotz der erbitterten Feindschaft ihrer Väter.

Als Kinder spielten Vrenchen und Sali miteinander, während die Väter einträchtig ihre Äcker pflügten. Doch dann zerstört der Streit um ein verlassenes Stück Land die Freundschaft der beiden Familien. Jahre später sehen Vrenchen und Sali sich wieder – und verlieben sich leidenschaftlich ineinander.

In einer seiner berühmtesten Novellen thematisiert Gottfried Keller die bäuerlich-kleinbürgerliche Lebensform des 19. Jahrhunderts, deren Werte und Normen zwei Jugendliche in den Tod treiben. Die Novelle geht auf ein tatsächliches Ereignis zurück, von dem Keller aus der Züricher Freitagszeitung vom 3. November 1847 erfuhr:

Diese Geschichte zu erzählen würde eine müssige Nachahmung sein, wenn sie nicht auf einem wirklichen Vorfall beruhte, zum Beweise, wie tief im Menschenleben jede jener Fabeln wurzelt, auf welche die großen alten Werke gebaut sind. Die Zahl solcher Fabeln ist mäßig; aber stets treten sie in neuem Gewande wieder in die Erscheinung und zwingen alsdann die Hand, sie festzuhalten.
Autor: Gottfried Keller
Gottfried Keller
Legende: Keller beschreibt eindrucksvoll die Tragödie zweier Liebender, die an den Verfehlungen verfeindeter Eltern und am wachsamen Auge der Gesellschaft zugrunde gehen. Imago

Hörspie ; 

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