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Premier Harper hat Kanadas Industrie vernachlässigt. Abbruch einer Autofabrik in Windsor, Ontario.
zvg
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Was hat Stephen Harper mit Kanada angestellt?

Seit neun Jahren regiert in Kanada Stephen Harper mit seiner Konservativen Partei. Das Land hat sich in dieser Zeit stark verändert, es ist polarisiert, wie nie zuvor. Viele Kanadierinnen und Kanadier erkennen ihr Land nicht mehr.

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Wer sich in den grossen Städten Toronto, Montreal und Ottawa nach Stephen Harper umhört, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit viel Negatives zu hören bekommen. Harper sei ein schlechter Demokrat, ein kleiner George Bush, der die Welt in Gut und Böse teile, ein Politiker, der den Interessen der Wirtschaft und der Reichen den absoluten Vorrang gebe vor der Umwelt und den sozial Schwachen. In weiten Teilen des Ostens von Kanada vertritt die Mehrheit der Bevölkerung solche Ansichten.

Wie ist es möglich, dass Harper trotzdem dreimal die Wahlen gewann und seit mehr als neun Jahren regiert?

Zum einen ist es das «britische Wahlsystem» mit Wahlkreisen, den der Kandidat mit den meisten Stimmen gewinnt. Die anderen gehen leer aus. So hatten Harpers Konservative selbst bei den Parlamentswahlen 2011 weniger als 40 Prozent der Stimmen. Doch das genügte für eine solide absolute Mehrheit im Parlament.

Zum andern hat sich Kanada unter Harper deutlich verändert. Das wirtschaftliche Gewicht des Landes hat sich nach Westen verschoben. Weg aus der Region der grossen Zentren um die Städte Toronto und Montreal, den Hochburgen der Liberalen, hin zur ölreichen Provinz Alberta, wo Harper seine Karriere begründet hat.

Profitiert haben die Konservativen auch von demografischen Veränderungen in den grossen Agglomerationen und der starken Zuwanderung.

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