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Arbeit Nach Burnout wieder Arbeit gefunden

Menschen mit psychischen Erkrankungen wieder in die Arbeitswelt zu integrieren, ist meist nicht einfach. Schon mehrfach gemacht hat dies die Firma Inderbitzin im Muotathal. Der stellvertretende Betriebsleiter Daniel Inderbitzin sagt, es brauche Ehrlichkeit auf beiden Seiten.

Bei der Inderbitzin AG sind mehrere Personen mit körperlichen und psychischen Handicaps angestellt. So zum Beispiel Walter M. Er erlitt vor knapp zwei Jahren ein Burnout und fiel anschliessend in eine Depression. «Ich hatte meine alte Stelle gekündigt und wollte am neuen Ort anfangen zu arbeiten. Doch es ging nicht mehr», sagt M. im Rückblick. Der Vater von zwei Kindern fiel in ein tiefes Loch. Er hatte Schlafstörungen und keine Kraft mehr. Der Leistungsdruck habe ihn in die Knie gezwungen.

Klares Ziel Vollzeitjob

Mit Hilfe einer Mentaltrainerin konnte er sich langsam wieder erholen, bekam wieder Boden unter den Füssen. In einer Wiedereingliederungsstätte kam er in Kontakt mit Daniel Inderbitzin.

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Vergangenen September begann er bei der Inderbitzin AG in der Metallbearbeitung zu arbeiten. «Der Start war nicht ganz einfach», sagt Daniel Inderbitzin, stellvertretender Betriebsleiter. «Walter M. wollte gleich wieder Vollzeit einsteigen. Das ging aber nicht.» Heute arbeitet er jeweils am Vormittag, den Nachmittag nutzt er, um sich zu erholen. «Heute ist mir die Work-Life-Balance sehr wichtig», sagt Walter M. Sein Ziel ist es jedoch nach wie vor, eines Tages wieder Vollzeit zu arbeiten. Bis er so weit ist, erhält er eine halbe IV-Rente.

Mitleid ist nicht angesagt

Pauli Bürgler ist ein Arbeitskollege von Walter M.: «Bei ihm steht die Leistung nicht im Vordergrund, sondern das Menschliche. Das Wichtigste ist Ehrlichkeit.» Er habe sich auch über psychische Krankheiten wie Depressionen informiert. Das helfe, denn Mitleid sei fehl am Platz.

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