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Testsieger Cargo-Velos im Test: gute Akkus, aber teilweise schwache Bremsen

Immer mehr Familien fahren ein Cargovelo. «Velojournal» hat sieben getestet. Als Schwachpunkt erwiesen sich die Bremsen.

Anders als vor ein paar Jahren drehen sich Passanten auf der Strasse nicht mehr um, wenn ein Cargo-Velo auftaucht. Die Spezialvelos haben sich ins Stadtbild eingefügt und sind für viele Familien ein zuverlässiges Verkehrsmittel, um Kleinkinder in den Kindergarten oder die Krippe zu bringen.

Grund genug für das Magazin «Velojournal», sieben in der Schweiz populäre Modelle zu testen. Alle haben einen Elektroantrieb und sind für den Transport von zwei Kindern ausgelegt. Die Preisspanne der getesteten Bikes lag zwischen 3480 und 8373 Franken, zwei davon waren dreirädrig.

Die Testkriterien

  • Fahrverhalten (30% Gewichtung): Bremsen, Schaltung, Manövrierbarkeit.
  • Motor (25%): Akkukapazität, Ansprechverhalten, Unterstützung.
  • Kindertransport (25%): Gurte, Innenmasse, Sitzkomfort.
  • Handhabung (20%): Gewicht, Ständer, Wendekreis, Wetterschutz.

Fazit des Tests: Die Spitze ist breit. Unter den sehr guten Bikes gab es mehrere mit fast gleicher Bestnote. Beim Kauf sollte darum vor allem die Art der Nutzung den Ausschlag geben. Wird mehr eine sportliche Fahrweise gewünscht, ist das «Bullitt Steps» von Larry vs Harry passend. Soll mehr Platz in der Transportkiste vorhanden sein, dann ist eines der dreirädrigen Bikes Christiania «Light» oder «MK-1» von Butchers & Bicycles zu empfehlen.

Bremsen passend für das flache Holland

Einige Modelle zeigen dennoch klare Schwächen: So schaltet der Motor des «E-Cargo» von Allegro (3480 Franken) nur verzögert ein und aus. Und die Transportbox ist mit 54 cm Sitzbreite pro Kind sehr schmal.

Als Schwachpunkt beim Zweitletzten erwies sich die Hinterbremse: Die Rollerbremse des Bakfiets «Steps Cargo Big Box» (4450 Franken) ist zwar wartungsarm. Sie ist jedoch so schwach, dass sie allenfalls für das flache Holland, nicht aber für die hügelige Schweiz reicht.

Rubrik «Testsieger»

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In «Testsieger» informiert «Kassensturz» über Tests von anderen Konsumenten-Magazinen und -Sendungen im In- und Ausland. Hier geht es zu allen Tests.

Und gute Bremsen sind nötig: Die Spezialvelos wiegen zwischen 42 und 59 Kilogramm. Kommt noch das Gewicht von zwei Kindern dazu, müssen die Bremsen schnell einmal 100 kg zusätzlich abbremsen können als zum Beispiel bei einem Mountainbike.

Die besten vier

Urban Arrow «Family»

Gesamtwertung: 20,5 Punkte (von 25 möglichen Punkten)*

Ausstattung: Hydraulische Scheibenbremse, stufenlose Nabenschaltung. Starker Bosch-Motor «Performance CX» mit 500-Wh-Akku. Komfortabler 51 cm breiter Sitz mit 77 cm Kopffreiheit.

Preis: 6289 Franken**

Riese & Müller «Packster»

Gesamtwertung: 20,5 Punkte* («Das Universelle»)

Ausstattung: Hydraulische Scheibenbremse, stufenlose Nabenschaltung. Starker Bosch-Motor «Performance CX» mit 500-Wh-Akku. Gutes Fahrverhalten.

Preis: 6560 Franken**

Larry vs Harry «BULLITT STEPS»

Gesamtwertung: 20 Punkte* («Das Sportlichste»)

Ausstattung: Hydraulische Scheibenbremsen (die besten im Test), elektr. Nabenschaltung. Shimano-Motor «Steps E6000» mit 418-Wh-Akku. 8 cm tiefer und 48 cm schmaler Kindersitz.

Preis: 6178 Franken** (ohne elektr. Antrieb: 3908 Franken)

Christiania «Light»

Endwertung: 20 Punkte* («Das Platzwunder»)

Ausstattung: 3-Rad. Scheibenbremsen, 8-Gang-Kettenschaltung BionX «P-Serie» mit 432-Wh-Akku. 24 cm Sitzhöhe und 61 cm Breite. Mit 58,9 kg das schwerste.

Preis: 5520 Franken** (ohne elektr. Antrieb: 2883 Franken)

*= Noten gemäss Bewertungssystem (1 Punkt = mit Schwächen, 2 Punkt = genügend, 3 Punkt = gut, 4 Punkt = sehr gut, 5 Punkt = überragend).

** = Günstigster Preis gemäss Internetrecherche vom 15.05.2018.

Quelle: «Velojournal», Ausgabe Nr. 03/2018.

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