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Senior am Laptop
Legende: Der Computer ist auch bei der älteren Generation zum Standard geworden. Colourbox

Digitalisierung in der Schweiz Die Hälfte der Senioren nutzt E-Banking

Die meisten Menschen, die 65 Jahre und älter sind, fühlen sich in der digitalen Welt wohl. Das zeigt eine neue Studie der Fachhochschule St. Gallen. Nicht vergessen dürfe man die über 80-Jährigen, sagt Studienleiterin Sabina Misoch.

Bislang waren die Studienergebnisse eindeutig: Ältere Menschen nutzen digitale Dienstleistungen eher selten. Nun zeichnet sich jedoch ab, dass auch Seniorinnen und Senioren in der digitalen Welt Fuss fassen.

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Sabina Misoch, Leiterin des Alterskompetenzzentrums der Fachhochschule St. Gallen, hat über 500 Menschen in der Deutschschweiz, die älter sind als 65 Jahre, zu ihrem digitalen Verhalten befragt. Dabei gaben fast 50 Prozent aller Befragten an, die Bankgeschäfte im Internet abzuwickeln. «Im Gegensatz zu früheren Studien hat die Beliebtheit von E-Banking zugenommen», sagt Sabina Misoch.

«Senioren versuchen mitzuhalten»

Die Beweggründe für diese Entwicklung überraschen nicht: «Wir hörten zum Beispiel, dass man es sich nicht leisten könne, nicht online zu sein und diese Entwicklung zu verschlafen. Seniorinnen und Senioren versuchen mitzuhalten», schätzt die Studienleiterin.

Portrait
Legende: Sabine Misoch. SRF

Viele hätten gemerkt, dass zum Beispiel der Onlinetransfer von Geld relativ unkompliziert sei.

«Unmenschliche Gesellschaft»

Im Gegensatz zu E-Banking hat das Einkaufen im Internet bei Seniorinnen und Senioren laut der neuen Studie einen schweren Stand. Und auch die Self-Scanning-Angebote im Supermarkt werden nur selten genutzt.

Und es gibt auch Kritik an der Digitalisierung: Viele Teilnehmer hätten kritisiert, dass der menschliche Kontakt immer mehr auf der Strecke bleibe, berichtet Sabina Misoch. «Sie fürchten eine unmenschliche Gesellschaft.» Dies zeige sich besonders bei den über 80-Jährigen. Hier sei die Wirtschaft gefordert, dass sie diese Altersgruppe nicht abhänge.

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