«Wer unbedingt der Dumme sein will, darf das.» Dieses Fazit zieht «Index»-Moderatorin Edith Bussmann am 12. Oktober 1976 nach einer Spezialsendung zu damals aktuellen Betrügereien. In der Sendung wurde unter anderem über ein dubioses Institut berichtet, das nutzlose Kurse in Graphologie, dem Deuten von Handschriften, angeboten hatte. Und es ging um ein Buch, für welches mit dem Versprechen geworben wurde: «Diese Methode hat Tausende reich gemacht!»
Abzocker bekommen ihr Fett weg
Selbstverständlich wurden diese Gaunereien in der Spezialsendung kritisiert. So wurde etwa der Anbieter der nirgendwo anerkannten Graphologie-Kurse als Lügner enttarnt und das Buch zum Reichwerden stellte sich als Abzocke einer Briefkastenfirma heraus.
... aber auch die Konsumenten
Was an der damaligen Sendung besonders überrascht, ist der harsche Ton, mit welchem das Magazin auch die Konsumentinnen und Konsumenten direkt angesprochen hat: Es sollten sich doch immer mehr Leute darauf besinnen, meinte Moderatorin Edith Bussmann, «dass sie so etwas wie einen gesunden Menschenverstand haben», und sie sollen doch «ihre kleinen, grauen Zellen brauchen». Das Mitgefühl für Menschen, die in eine Falle getappt waren, war an einem kleinen Ort: «In den meisten Fällen ist denen nicht mehr zu helfen – auch von Index nicht.»