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Betriebssysteme Darum sind nach wenigen Jahren keine Handy-Updates mehr möglich

Ein Mann kann die Twint-App nicht mehr benutzen. Denn für sein Handy-Modell gibt es keine Sicherheitsupdates mehr.

Ein Mann aus dem Kanton Zürich bezahlt gerne mit der Twint-App. Kürzlich erhielt er die Meldung, dass er ein Update installieren müsse, um die Bezahl-App weiter nutzen zu können. Doch auf seinem siebenjährigen Samsung A3 liess sich Twint nicht mehr aktualisieren. Auf Nachfrage hiess es: aus Sicherheitsgründen. Er fragt sich, ob das nicht anders gehen würde.

Grundsätzlich besteht ein Sicherheitsrisiko bei älteren Betriebssystemen, die von den Herstellern nicht mehr mit Sicherheitsupdates unterstützt werden.
Autor: Twint

Der Kundendienst von Twint sagte dem Mann, dass sein Gerät die technischen Voraussetzungen für das Update nicht mehr erfülle. Sein Mobiltelefon laufe mit dem Betriebssystem Android 8.0. Und für diese Version gebe es keine Sicherheitsupdates mehr. Android ist inzwischen bei der Version 14 angelangt. Das letzte Update für Android 8 gab es vor rund drei Jahren. Aus Sicherheitsgründen würde Samsung Modelle mit diesem System daher nicht mehr unterstützen.

Twint: Aus Sicherheitsgründen keine Updates mehr

Twint schreibt auf Anfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso», dass die Sicherheit der Nutzenden an oberster Stelle stehe: «Grundsätzlich besteht ein Sicherheitsrisiko bei älteren Betriebssystemen, die von den Herstellern nicht mehr mit Sicherheitsupdates unterstützt werden.» Twint sei zwar bestrebt, auch ältere Betriebssysteme so lange wie möglich zu unterstützen. Sofern es eine «signifikante Anzahl» User und keine Sicherheitslücken gebe. 

Für den Mann ist es eine Ressourcen- und Energieverschwendung, wenn Mobiltelefone und Apps bereits nach wenigen Jahren von den Geräteherstellern und Entwicklern keine Updates mehr erhalten. Er vermutet, dass die Branche einfach möglichst bald neue Geräte verkaufen möchte und deshalb ältere Modelle nur für wenige Jahre aktualisiere.

Maximal sieben Jahre Updates von den Handyherstellern

Zu diesem Vorwurf nehmen Samsung, Google (als Handy-Herstellerin sowie Entwicklerin von Android) und Apple nicht konkret Stellung. Apple schreibt lediglich: «Eine fixe zeitliche Garantie für iOS-Updates gibt es nicht.» Samsung und Google verweisen auf ihre neuesten Topmodelle, für welche sie sieben Jahre (Sicherheits-)Updates und Aktualisierungen des Betriebssystems garantieren würden. Das sei so lange wie noch nie. Bei günstigeren Geräten sind es häufig nur drei bis fünf Jahre, wie Übersichten diverser Fachportale im Internet zeigen.

Dass die Hersteller zumindest ihre Top-Geräte länger als früher unterstützen, beobachtet auch die SRF-Digitalredaktion. Bei den kurzen Fristen gehe es sicher auch um Geld und Geschäft. Es gebe aber auch Gründe für eine Begrenzung dieser Fristen.

So kämen alle Jahre Geräte mit neuen Prozessoren, Bildschirmen und andere Neuerungen auf den Markt. Alte Versionen der Betriebssysteme und Software auf älteren Geräten am Laufen zu halten, sei aufwändig und lohne sich wegen der Kosten wirtschaftlich irgendwann nicht mehr.

Potenzial für längere Aktualisierung von Handys

Gerade bei Finanz-Apps ist es für die SRF-Digitalredaktion nachvollziehbar, dass diese auf Geräten mit Sicherheitslücken nicht mehr laufen würden. Das sei für die Entwickler zu heikel. Bei Spiel- und Unterhaltungs-Apps sei das Problem, dass die Prozessoren der älteren Geräte mit neuen Spielversionen überfordert seien.

Und weiterhin «schlechtere» Versionen eines Spiels anzubieten und darin zu investieren, mache aus Sicht der Entwickler keinen Sinn. Aber auch für die SRF-Digitalredaktion gibt es Luft nach oben. Handys könnten grundsätzlich länger aktualisiert werden.

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Espresso, 06.03.24, 8:10 Uhr

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