Zum Inhalt springen

Umstrittenes Geschäftsmodell V-Zug-Geschirrspüler: Spezialprogramme nur mit Abo

Eine Spülmaschine von V-Zug sorgt bei einem Kunden für Kopfschütteln: Nur mit Abo hat er Zugriff auf Spezialprogramme.

Bei einem Mieter ist kürzlich der Geschirrspüler kaputtgegangen. Seine Verwaltung bestellte ihm ein neues Modell der Marke V-Zug. Ein Installateur aus der Umgebung schloss das Gerät an und erklärte, dass man den Geschirrspüler via App mit dem Smartphone verbinden könne. Dabei könne man auch Aktualisierungen des Geräts vornehmen.

Einige Wochen später dann die Überraschung: «Wir sahen, dass zwar neue Funktionen verfügbar sind. Diese sind aber hinter einer Paywall. Wir müssten 12 Franken pro Jahr dafür bezahlen.»

Programme wie «Intensiv Plus» für die «anspruchsvollsten Reinigungsarbeiten», ein Programm speziell für Biergläser oder für spülmaschinenfestes Spielzeug, oder auch ein Programm zum Teller wärmen können so im Monatsabo dazugekauft werden.

Der Mieter ist darüber erstaunt und fragt sich, ob dieses Geschäftsmodell tatsächlich auf Gegenliebe stösst. Er jedenfalls verzichtet auf das Abo.

V-Zug: «Angebote erfreuen sich bereits grosser Beliebtheit»

Auf Anfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» bestätigt V-Zug, dass Geschirrspüler, Waschmaschinen und Tumbler der neuesten Generation mit einem neuen Geschäftsmodell ausgestattet sind. Nutzerinnen und Nutzern könnten den Funktionsumfang ihrer Geräte flexibel mit zusätzlichen Programmen erweitern.

«Espresso» ist an Ihrer Meinung interessiert

Box aufklappen Box zuklappen

So könnten Haushaltsgeräte personalisiert werden. V-Zug schreibt: «Wir haben dieses Modell kürzlich eingeführt und die V-Upgrade-Angebote erfreuen sich bereits grosser Beliebtheit.» Die Kosten seien für die einzelnen Programme auf monatlicher Basis kalkuliert (CHF 1 pro Monat), jedoch behalte sich V-Zug vor, in Zukunft Anpassungen vorzunehmen.

Kostenlose Zusatzprogramme bei der Konkurrenz

Beim Hersteller Miele kennt man solche smarten Geräte bereits bei Backöfen. Ab 2025 sollen auch entsprechende Waschmaschinen und Trockner auf den Markt kommen. Miele schreibt auf Anfrage: «Die zusätzlichen Funktionen und Updates können kostenfrei über die Miele App freigeschaltet werden.»

Und man habe auch nicht vor, diese Zusatzprogramme künftig kostenpflichtig zu machen. Die Antwort des Geräteherstellers Electrolux: «Aktuell bieten wir kein kostenpflichtiges Abo für Zusatzprogramme an.»

Espresso, 11.10.2024, 8:10 Uhr

Meistgelesene Artikel