«Zum Thema Herzinfarkt…pausiere für zwei Minuten und lies das: (Ich bin gespannt, wer sich von meinem Freunden die Zeit nimmt).»
So beginnt ein Massnahmenplan in 13 Punkten, den ein selbsternannter Nothelfer als Kettenbrief zur weiten Verbreitung bei Freunden und Bekannten empfiehlt. Diese Nachricht erscheint schon seit einigen Jahren immer wieder auf sozialen Medien wie Facebook oder Whatsapp im deutschsprachigen Raum.
Infos zum Thema Herzinfarkt:
Ärzte warnen
Der Text ist gut strukturiert und verständlich geschrieben. Es wird argumentiert, dass durch kräftiges Husten das Blut im Kreislauf gehalten werden könne. Zwar gibt es diese Technik tatsächlich, sie wird jedoch nur bei gutartigen Herzrhythmusstörungen angewendet und hilft nicht bei einem Herzinfarkt.
Herzspezialist Hans Rickli, Chefarzt Kardiologie am Kantonsspital St. Gallen, warnt ausdrücklich vor der Weiterverbreitung dieses Kettenbriefs: «Husten hilft nicht. Patienten werden bei einem tatsächlichen Infarkt nach kurzer Zeit bewusstlos.»
Notrufnummer 144
Zentral sei, sich rasch Hilfe zu holen und dann auf diese zu warten, sagt Kardiologe Rickli: «In den ersten Stunden eines Infarkts kann es zum Herzstillstand kommen. Wenn man dann selbst unterwegs ist, kann das lebensgefährlich sein – für den Patienten selbst, aber auch für seine Umgebung.»