Eine Schätzung der Suva zeigt: Pro Jahr verletzen sich rund 66‘000 Schweizer Ski- und Snowboardfahrer so, dass sie sich in ärztliche Behandlung begeben müssen. Jeder 17. Unfall auf der Piste kann dabei als schwer eingestuft werden, mit einem Arbeitsausfall von mindestens 90 Tagen.
Wintersportunfälle: Ein paar Zahlen
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Bild 1 von 7. Unfälle bei Sport und Spiel:. Rund ein Viertel der Sportunfälle passiert beim Wintersport. Bildquelle: Suva.
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Bild 2 von 7. Aufteilung der Wintersportunfälle:. Der mit Abstand grösste Anteil wird beim Skifahren verursacht, darauf folgen die Snowboardunfälle. Bildquelle: Suva.
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Bild 3 von 7. Verlauf der Ski- und Snowboardunfälle:. Fast drei Viertel der Vorfälle auf der Piste sind Skiunfälle. Bildquelle: Suva.
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Bild 4 von 7. Schneesportunfälle nach Alter:. 68% der mit dem Snowboard Verunfallten sind zwischen 15 und 29 Jahre alt. 35% der mit Ski Verunfallten sind zwischen 30 und 40 Jahre alt. Bildquelle: Suva.
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Bild 5 von 7. Schwere und Kosten der Schneesportunfälle:. Die jährlich laufenden Kosten der Wintersportunfälle belaufen sich auf 304 Mio. Franken. Bildquelle: Suva.
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Bild 6 von 7. Unfallgeschehen:. Sowohl bei den Ski-, als auch bei den Snowboardunfällen ist nur bei einem geringen Anteil eine andere Person kausal am Unfall beteiligt. Bildquelle: Suva.
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Bild 7 von 7. Schneesportunfälle nach verletztem Körperteil: *. Skifahrer verletzten sich am häufigsten an den unteren Extremitäten, hier v.a. am Knie. Bei den Snowboardfahrern sind die oberen Extremitäten am häufigsten von Verletzungen betroffen, hier v.a. Schulter und Oberarm. Bildquelle: Suva.
Immer mehr Schneesportler tragen Helm
Rechtsfrage:
Ein Grossteil der Verletzungen wird durch Stürze verursacht. Skifahrer verletzen sich am häufigsten an den unteren Extremitäten (47 Prozent), während bei den Snowboardern vor allem die oberen Extremitäten in Mittleidenschaft gezogen werden (43 Prozent).
Mit 12 bzw. 14 Prozent sind Kopfverletzungen nicht sehr häufig. Das ist wohl der hohen Helmtragquote zu verdanken. Eine Studie der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu zeigt nämlich: In der Wintersaison 2012/13 trugen bereits 87 Prozent aller Ski- und Snowboardfahrer auf Schweizer Pisten einen Schneesporthelm.
Reaktionszeit wird oft unterschätzt
Viele Unfälle auf der Piste passieren wegen überhöhter Geschwindigkeit. Samuli Aegerter, Kampagnenleiter bei der Suva, weiss: «Die Ski- und Snowboardfahrer haben Schwierigkeiten, ihre Geschwindigkeit und deren Auswirkungen abzuschätzen. Es ist ihnen nicht bewusst, dass sie bei hohem Tempo auch mehr Raum für das Ausweichen und Bremsen benötigen.» Wer beispielsweise bei 50 km/h eine Kollision erleide, müsse mit schwereren Verletzungen rechnen. Deshalb sei es sinnvoll, innert nützlicher Frist ausweichen bzw. bremsen zu können.
Um ein besseres Gefühl für das eigene Ausweichverhalten zu vermitteln, zeigt die Suva den Skitouristen in Begleitung von «Espresso» direkt auf der Skipiste in der Skiarena Andermatt-Sedrun mit einer Demonstration, wie lange die Reaktionszeit auf den Brettern ist. «Der Bremsvorgang setzt sich zusammen aus Reagieren und Bremsen. In der Regel braucht man etwa eine Sekunde, um zu reagieren und die Ski auf die Kante zu stellen», erklärt Samuli Aegerter. «Bei 50 km/h zum Beispiel braucht es mindestens 12 Meter Raum, um auf die Kanten zu stehen und auszuweichen.»
Tipps vom Experten
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Viele Skifahrer zeigen sich überrascht über den langen «Bremsweg» auf den Brettern. Sie haben mit einer deutlich kürzeren Distanz gerechnet. Genau das will die Suva-Demonstration bewirken. Die Tipps des Kampagnenleiters:
- Die Geschwindigkeit immer an das eigene Können anpassen.
- Die Geschwindigkeit den Pisten- und Wetterverhältnissen anpassen.
- Fahren Sie immer auf Sicht, dann sind Sie auf der sicheren Seite.