Die Organisation Eco-Drive wirbt diesen April an Tankstellen von Coop Pronto für einen Internet-Wettbewerb. Zu gewinnen gibt es über 100 Gutscheine für Einkäufe bei Coop Pronto. Wer auf der Eco-Drive-Website simple Fragen korrekt beantwortet und seine Emailadresse angibt, nimmt am Wettbewerb teil.
Nun ist den Organisatoren des Wettbewerbs ein peinlicher Fehler passiert: Die Gewinnmitteilung ging statt an ein paar wenige Gewinner fälschlicherweise an alle 6000 Wettbewerbsteilnehmer.
6000 enttäuschte «Gewinner»
Die Verärgerung bei den Wettbewerbsteilnehmern ist gross. Das hat auch damit zu tun, dass die vielen «Gewinner» aufgefordert wurden, für den Versand des gewonnenen Einkaufsgutscheins ihre Adresse mitzuteilen.
Der Zürcher Informatiker Jos Theunis vermutet eine billige Masche: «Da verspricht man Preise um einfach an Adressen zu kommen.» Privatadressen, die dann für viel Geld weiterverkauft oder sonst kommerziell genutzt werden.
Diesbezüglich gibt Reiner Langendorf, der Verantwortliche von Eco-Drive, Entwarnung: «Sämtliche dieser Adressen werden gelöscht, darauf können sich die Leute verlassen.» Die Angaben habe man nur benötigt um den Wettbewerb abzuwickeln. «Das Ganze ist uns sehr peinlich, wir entschuldigen ganz herzlich», erklärt Langendorf gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».
Rechtsweg ausgeschlossen
Irrtum hin oder her, so einfach lassen sich viele «Gewinner» nicht abspeisen und bestehen auf ihrem Gewinn. Rechtlich gesehen, stehen ihre Chancen aber schlecht, erklärt Hubert Stöckli, Professor für Privatrecht an der Uni Fribourg, auf Anfrage von «Espresso»: «Die Betroffenen haben an einem Spiel teilgenommen, laut Gesetz können aus Spielen aber keine Forderungen entstehen.»
Die Wettbewerbsteilnehmer könnten somit den (fälschlicherweise) versprochenen Gewinn nicht einklagen. Und auch auf das freiwillige Entgegenkommen von Eco-Drive können die 6000 Enttäuschten nicht hoffen. Eco-Drive Geschäftsführer Reiner Langendorf: «Bei der grossen Menge an Betroffenen können wir uns einfach nur entschuldigen.»