In einer Wochenserie hat «Espresso» fünf Helden aus dem Alltag durchleuchtet. Häufig unbeachtet, erleichtern diese Erfindungen das Leben.
«Espresso»-Held Nr. 1 ist die Luftpolsterfolie
Die Luftpolsterfolie ist die Erfindung von zwei Ingenieuren in den 1950er Jahren. Eigentlich wollten die beiden Amerikaner eine Tapete aus Kunststoff erfinden.
Als einer der beiden einmal im Flugzeug auf dem Landeanflug war, kam ihm die Idee, man müsste doch Luft als Verpackungsmaterial nutzen können. Denn er hatte den Eindruck, das Flugzeug würde von Wolken getragen, so erzählt man sich.
«Espresso»-Held Nr. 2 ist der Reissverschluss
Erfunden hat der Reissverschluss der schwedisch-amerikanische Ingenieur Gideon Sundback, der sieben Jahre an diesem Prinzip herumgetüftelt hatte und 1917 das Patent dazu anmeldete.
Vorläufer des Reissverschlusses ist ein System aus Ösen und Haken, welches für Schuhe gedacht war. Eine Weiterführung des Prinzips sind die luftdicht verschliessbaren Plastiksäcke, die 1954 patentiert wurden.
«Espresso»-Held Nr. 3 ist das Klebeband
Es hilft beim Basteln, beim Reparieren, und fügt zusammen, was zusammen gehört: Das Klebeband. Richard Drew entwickelte 1930 für den Multitechnologiekonzern 3M das Scotch Tape. Es war als Verschluss für Lebensmittelverpackungen gedacht.
Erst 2 Jahre später schaffte Scotch Tape in den amerikanischen Haushalten den Durchbruch, weil ein Kollege von Drew einen Abroller mit integriertem Messer dazu erfunden hatte. Fast zeitgleich, 1936, brachte Beiersdorf das Tesaband auf den europäischen Markt.
«Espresso»-Held Nr. 4 ist der Dübel
Der Ingenieur John Joseph Rawlings erhielt 1910 vom British Museum einen Auftrag für Elektroinstallationen. Allerdings sollte er dabei die Wände möglichst unversehrt lassen.
Ein schwieriges Unterfangen, denn bisher hatte man schwere Gegenstände stets so an die Wand montiert, indem man ein Stück Wand herausbrach, und das Loch dann mit einem Stück Holz und Mörtel füllte.
Rawlings erfand das Prinzip «Haltung durch Ausdehnung», und er konstruierte eine Art Dübel aus Juttefäden und Klebstoff. Knapp 50 Jahre später brachte der Deutsche Artur Fischer den Spreizdübel aus Kunststoff auf den Markt. Davon wurden bis heute rund 20 Milliarden Stück verkauft.
«Espresso»-Held Nr. 5 ist der Klettverschluss
Dahinter steckt ein Schweizer Erfinder. George de Mestre wurde durch Waldspaziergänge mit seinem Hund für seine Erfindung inspiriert. Zuhause musste er jeweils seinen Vierbeiner von hartnäckigen Kletten befreien, die im Fell haften blieben.
Es musste doch möglich sein, einen Verschluss zu erfinden, der diese Eigenschaft hat. 9 Jahre lang pröbelte er herum, bis es ihm gelang, auf Nylonbasis das Prinzip aus der Natur zu kopieren. Mitte der 1950er Jahr wurde der Klettverschluss serienmässig produziert.