Pro Jahr werden immer noch über 500 Kinder im Auto verletzt. Im Rahmen des Bundesprojekts Via Secura tritt am 1. April 2010 eine Regelung in Kraft, die in vielen europäischen Ländern schon seit Jahren gilt: Kinder bis 12 Jahre müssen in einen Kindersitz, solange sie kleiner als 1,50 Meter sind. Bisher mussten Kinder nur bis 7-jährig in einen Kindersitz.
Gurt als grosse Gefahr
Der Grund: Autos und Gurtensysteme sind eigentlich auf Erwachsene ausgerichtet. Kinder haben aber einen viel grösseren und schwereren Kopf im Verhältnis zum Gesamtgewicht. Zudem ist der Beckenbereich noch nicht fertig ausgebildet. Der Beckengurt kann also nicht über die Beckenhöcker-Knochen verlaufen. «In Crash-Test sieht man eindrücklich, dass bei kleineren Passagieren der Beckengurt bei einem Unfall hochrutscht. Das kann im Bauch und an der Wirbelsäule schwere Verletzungen verursachen», sagt Toni Keller vom TCS.
Aufkleber ignorieren
Viele Eltern sind verunsichert und fragen sich: Ist der alte Kindersitz noch geeignet für das gewachsene Kind? Was ist mit etwas grösseren und schweren Kindern? Besonders für Verwirrung sorgt ein Aufkleber auf den meisten Kindersitzen: Dort steht ein maximales Körpergewicht von 36 Kilogramm. Doch der TCS- Experte beruhigt: «Man kann die Kindersitze bedenkenlos auf für schwerere Kinder verwenden. Für den Rückhalt sorgen die Gurten. Und die sind für Erwachsene gemacht.»
Wichtig: Bereits ein sogenannter Sitzerhöher sorgt für mehr Sicherheit. Diese sind für 20 bis 30 Franken erhältlich.