A-ha-Erlebnis für viele Anfänger
Dass E-Bikes immer beliebter werden und dass es immer mehr Modelle gibt, sieht man zum Beispiel an der diesjährigen St. Galler Frühlingsmesse OFFA. An vier Ständen kann man die Elektrovelos Probe fahren.
«Die meisten Leute, die zum ersten Mal auf so einem Gefährt sitzen, haben ein A-ha-Erlebnis», sagt der Velo-Fachmann Manuel Carrion, der den Leuten zeigt, wie sie das E-Bike bedienen sollen. «Es ist viel schneller, als sie denken», so Carrion.
Geschwindigkeit wird unterschätzt
Christian Aldrey, Chef Verkehrspolizei des Kanton St. Gallen, gibt dem Velo-Fachmann Recht. Er glaubt, viele Leute würden die schnellen Velos unterschätzen. Besonders älteren Personen raten die beiden, lieber ein langsameres Modell zu kaufen (ein sogenanntes Pedeleg) das ohne Tretunterstützung höchstens 20 Stundenkilometer schnell ist.
Aldrey fügt hinzu, dass ein E-Bike wegen der hohen Geschwindigkeit einen viel längeren Bremsweg hat als ein normales Velo. Das sei auch einer der Hauptgründe für viele Unfälle. In der Schweiz wurden letztes Jahr 66 E-Bike-Fahrer bei einem Unfall schwer verletzt, zwei kamen um's Leben.
Nicht zu lange warten
Auch der Bundesrat hat jetzt auf die steigenden Unfallzahlen reagiert. Ab 1. Mai, beziehungsweise 1. Juli gelten neue Regeln für E-Bikes:
Neu muss man bei schnellen E-Bikes einen Velohelm tragen. Als «schnell» gilt ein Elektrovelo, das mehr als 500 Watt Motorleistung hat. Neu ist auch, dass Kinderanhänger bei schnellen E-Bikes erlaubt sind.
Christian Aldrey begrüsst es, dass sich auf Gesetzesebene etwas tut. Es habe dringend überarbeitete Regeln gebraucht. Er warnt aber davor, dass man in Bern zu lange wartet, bis wieder neue Regeln ausgearbeitet werden.
«Jeden Monat kommen die Hersteller mit neuen Ideen, wie sie die E-Bikes noch schneller und stärker machen können. Da kommt man mit der Gesetzgebung gar nicht mehr nach.»