Seit 2001 hat sich die Zahl der Poststellen in der Schweiz praktisch halbiert. «Das hat nichts miteinander zu tun, wenn wir im Ausland Dienstleistungen anbieten, die sich lohnen und helfen, das Grundangebot in der Schweiz zu erhalten», sagt dazu Post-Sprecher Bernhard Bürki.
Die Post-Tochter Swiss Post International, die die Briefkästen in Spanien betreibt, trage damit zum Gesamtergebnis der Post bei.
«Freimachungsvermerke» statt Briefmarken
Die Schweizer Post ist weltweit die drittgrösste internationale Briefübermittlerin. Für die Briefkästen auf Mallorca und den Kanarischen Inseln hat Swiss Post International Verträge mit Hoteliers und Tourismusverbänden abgeschlossen.
Diese stellen die Kästen an sogenannten «Hotspots» auf und verkaufen auch gleich sogenannte «Freimachungsvermerke». Diese entsprechen dem Porto und sind laut Bürki günstiger als Briefmarken der spanischen Post.
Die Swiss Post-Kästen in Spanien werden dann von Angestellten der Schweizer Post geleert. Andere Post als Ferienkarten werden über die gelben Kästen nicht transportiert.
Billiger, aber langsamer
Ganz so toll und zuverlässig, wie die Schweizer Post ihren Postkartenservice auf Mallorca und den Kanarischen Inseln anpreist, scheint er jedoch nicht zu sein.
Ein «Espresso»-Hörer, der die gelben Briefkästen ausprobierte, berichtet: «Nach 14 Tagen zu Hause angekommen, stellten wir fest, dass keiner unserer Bekannten eine Ferienkarte von uns bekommen hat.»
Post-Sprecher Bürki spricht von einem Einzelfall: «Normalerweise sollte so eine Postkarte aus Spanien innert 6 bis 12 Arbeitstagen ankommen.»