Rudolf Beyeler aus Heiligenschwendi BE kann es nicht fassen. 80 Franken pro Person für zwei Nächte auf dem Zeltplatz auf dem Areal des Eidgenössischen Schwingfestes: «Das ist exakt das Doppelte vom Preis vor drei Jahren in Frauenfeld.»
Die Festlegung der Übernachtungspreise liegt voll und ganz in der Kompetenz des Organisations-Kommitees von Burgdorf 2013. OK-Sprecher Raphael Wild verweist auf die Kosten, welche gedeckt sein müssen: «Wir bauen die Infrastruktur praktisch auf der grünen Wiese.»
Und auch Sicherheitsvorkehrungen im Zusammenhang mit Sturm und Wetter müssten finanziert sein.
Übernachtungspreise grenzen an Abzocke
Kein Verständnis für die hohen Übernachtungs-Preise zeigt der Schwingsport-Experte Manuel Röösli. Der Chefredaktor der Fachzeitschrift «Schlussgang» erklärt gegenüber «Espresso»: «Die Übernachtungspreise sind zu hoch, das Ganze geht in Richtung Abzocke.»
Auch der Eidgenössische Schwingerverband sieht die Übernachtungspreise von Burgdorf gemäss Aussage von Obmann Mario John im «obersten Bereich».
Der Dachverband kann allerdings dem OK bei den Übernachtungspreisen keinerlei Vorgaben machen. Im Gegensatz zu den Eintrittspreisen. Hier sprechen sich Verband und Veranstalter ab.
Eidgenössisches von Mal zu Mal teurer
Kräftig abkassiert wird auch bei den Eintrittspreisen. Der Durchschnittspreis für das bevorstehende Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Burgdorf beträgt 190 Franken. Gegenüber dem Schwingfest vor sechs Jahren in Aarau ist das eine Preiserhöhung von über 40 Prozent.
Der Obmann vom Eidgenössischen Schwingerverband ESV findet die aktuellen Preise nicht überrissen: «Das Eidgenössische ist mittlerweile ein gigantischer Anlass bei dem es gilt, ein Budget von gegen 26 Millionen Franken zu stemmen.»
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Unter diesem Kraftakt leiden nun immer mehr die Fans des populären Schwingsports in Form von höheren Eintritts- und Übernachtungspreisen.
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