«Ohne Flocken keine Ferien», so wirbt TUI Suisse im hart umkämpften Tourismusmarkt derzeit um Kunden. Da die wenigsten ihre Skiferien bei einem Reiseveranstalter buchen, habe man zu dieser Massnahme gegriffen, erklärt Mediensprecher Roland Schmid dem Konsumentenmagazin «Espresso» auf Radio SRF 1.
Was heisst Schneegarantie?
Fahren sieben Tage vor Anreise wegen Schneemangels nicht mindestens drei Viertel der lokalen Skilifte, können die Kunden auf ein anderes TUI Hotel oder auf einen anderen Zeitpunkt umbuchen – sofern verfügbar.
Cleverer Marketing-Coup
Was vielversprechend klingt, entpuppt sich beim näheren Hinschauen vor allem als cleveres Marketing. Die Schneegarantie gilt nämlich erst ab 4. Januar, wenn die Weihnachtsferien vorbei sind. Zudem sind nur 9 von insgesamt 16 TUI-Skistationen mit von der Partie: Arosa-Lenzerheide, Davos-Klosters, Engadin/St.Moritz, Laax, Samnaun, Engelberg, Jungfrauregion, Saas-Fee und Zermatt. Alles Gebiete, die wegen ihrer Lage oder wegen potenten Beschneiungs-Anlagen traditionell auf viel Schnee zählen können.
Ob die Schneegarantie dem Konsumenten wirklich nützt, ist fraglich. Die wenigsten sind so flexibel und können ihre Ferien kurzfristig auf ein anderes Datum schieben. Auch das Umbuchen auf ein anderes Skigebiet funktioniere vermutlich kaum, meint Jürg Stettler, Leiter des Instituts für Tourismuswirtschaft an der Hochschule Luzern gegenüber «Espresso». Wenn an einem Skiort der Schnee fehle, sei zu befürchten, dass es auch an anderen Orten nicht besser aussehe. «Von dem her hilft so eine Garantie nur bedingt», so Stettler. Es gelte wie immer, das Kleingedruckte zu studieren und abzuwägen, ob sich die Buchung via Reisebüro lohnt.
Schneegarantie auch bei «Tiscover.com»
Auch das österreichische Buchungsportal «Tiscover» bietet für sämtliche Skigebiete in Österreich eine Schneegarantie. Dort sind die Bedingungen allerdings noch weniger kundenfreundlich. Umgebucht werden kann nur, wenn kein einziger Skilift in der Region offen ist.