Die Feuerwehr Regensdorf (ZH) ist eine freiwillige Feuerwehr, wie es ganz viele gibt in der Schweiz. Sie ist da, wenn man sie braucht. Nicht nur wenn es brennt: «Verkehrsunfälle, Befreien von Menschen und Tieren aus gefährlichen Situationen oder technische Hilfeleistungen gehören zu unseren Einsätzen», sagt Feuerwehrkommandant Rolf Meier.
Gesalzene Rechnung
Kürzlich hat die Feuerwehr Regensdorf Hund Maiko gerettet. Der West Highland White Terrier streckte an einem Sonntagabend seinen Kopf durchs Balkongeländer und steckte fest. Vergeblich versuchte Hundebesitzerin Eliane Seiler ihren Hund zu befreien. In der Not alarmierte sie die Feuerwehr. Diese eilte mit Blaulicht herbei. Nach einer Viertelstunde war ihr Vierbeiner gerettet. Die Hunderettung der Feuerwehr Regensdorf ist auf der Homepage mit Bild und Text dokumentiert.
Zwei Monate später erhielt Eliane Seiler eine Rechnung. Der Einsatz kostet sie über 2000 Franken. Für die Hunderettung verrechnete die Gemeinde Regensdorf 14 Feuerwehrmänner, einen Einsatzwagen, ein Pionier- und ein Löschfahrzeug. Eliane Seiler: «Für einen kleinen Hund zu retten, war eine ganze Equipe im Einsatz. Das finde ich einfach verrückt.»
Die Feuerwehr Regensdorf verteidigt sich: Sie habe streng nach Reglement gehandelt. Für diesen Notruf – eine technische Hilfeleistung – seien so viele Leute erforderlich. Die Männer hätten ein schweres hydraulisches Rettungsgerät vom Lastwagen herunternehmen müssen. Allein dazu hätte es vier Männer gebraucht. Zudem seien zwei weitere Feuerwehrmänner mit der Sicherung der Fahrzeuge beschäftigt gewesen. Feuerwehrkommandant Rolf Meier: «Es brauchte zwei weitere Leute, um eine Leiter zu stellen, weil man das Ganze im ersten Stock bewerkstelligen musste.»
Rekurs eingereicht
Die Feuerwehr Regensdorf habe sich nichts vorzuwerfen. Motto: Lieber zu viel als zu wenig. Feuerwehrkommandant Rolf Meier: «So wie man schult, hätte es den einen oder anderen noch gebraucht. Aber wir können diese Aktionen auch mit einem oder zwei Mann weniger ausführen.» Hundehalterin Eliane Seiler hat bei der Gemeinde Rekurs eingereicht. Sie will den «Grosseinsatz» nicht bezahlen. Der Fall liegt inzwischen beim Statthalter. Er wird nun entscheiden, ob der Einsatz der Feuerwehr gerechtfertigt war oder nicht.