Orchideendünger, Kräuterdünger, Tomatendünger, Rasendünger, Kübelpflanzendünger: Die Auswahl an Produkten ist gross, genauso die Preisspanne. Aufgefallen ist dies einem Orchideenliebhaber aus Zürich, der für seine Orchideen einen Universaldünger besorgen wollte.
Er sei kurz davor gewesen, wieder denselben Dünger zu kaufen, den er bisher verwendet habe. «Da habe ich gemerkt, dass es auch ein Produkt der Eigenmarke gibt.» Und er stellte verwundert fest: Die Eigenmarke ist dreimal günstiger als das Markenprodukt.
Inhalte sind «praktisch identisch»
Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» möchte es genau wissen und legt die Inhaltsangaben zwei Experten vor. Beide kommen zum Schluss: Grosse Unterschiede gibt es nicht, der billige und der teure Universaldünger sind fast identisch.
Einziger Unterschied ist der Gehalt des günstigeren Carbamidstickstoffs. Dieser Gehalt ist beim billigeren No-Name-Produkt höher als beim Markenprodukt. Dies könne nachteilig sein, erklärt Josef Poffet vom Branchenverband der Gärtner. Es gebe nämlich Pflanzen, die in grösseren Mengen empfindlich auf Carbamidstickstoff reagierten. In dieser geringen Menge habe dies aber kaum negative Auswirkungen auf die Pflanzen.
Beispiele von teuren Markenprodukten gibt es verschiedene. Im konkreten Fall geht es um die das Markenprodukt von Gesal und die Eigenmarke von Coop «Qualité & Prix».
Markenhersteller Compo Jardin AG schreibt dazu, der Markendünger erfülle in jeder Hinsicht einen hohen Qualitätsanspruch. Und weiter: «Die grosse Anzahl von Verbrauchern, die regelmässig unseren Universaldünger kaufen, bestätigt uns darin, dass wir unser Produkt zu einem angemessenen Preis anbieten.» Eine direkte Antwort darauf, warum besagter Dünger dreimal teurer ist, gibt es nicht.
Spezialdünger: Ja, aber…
In Bezug auf die vielen Spezialdünger sind sich die beiden Experten ebenfalls einig: Pflanzen hätten zwar unterschiedliche Bedürfnisse in Bezug auf die Nährstoffe. So seien Orchideen besonders empfindlich, erklärt Josef Poffet, und es mache deshalb Sinn, einen Orchideendünger zu verwenden.
Grundsätzlich aber gilt: Mit einem Universaldünger macht man sicher nichts falsch. Und Samuel Vogel vom Bundesamt für Landwirtschaft, das für die Zulassung von Düngemitteln zuständig ist, sagt auch, dass Marketing hierbei sicher eine grosse Rolle spiele.
Viel wichtiger als die Art des Düngers sei allerdings die Art des Düngens. «Viel nützt nicht viel», sagt dazu Josef Poffet. Im Gegenteil, man könne auch überdüngen und damit die Pflanzen zum Absterben bringen.