Thomas Rosenblum ist dreissig Jahre alt und seit über zwanzig Jahren begeisterter Pfadfinder. Sein Pfadiname lautet «Phoenix». Für ihn ist die Pfadi eine Lebensschule: «Zum ersten mal in einem Lager, zum ersten mal weg von zuhause, zum ersten mal alleine den Schlafsack ausrollen. Das prägt und fördert jeden Menschen.»
Heute noch setzt Thomas Rosenblum einen Tag pro Woche für die Pfadi ein. Im Kantonalverband St.Gallen-Appenzell ist er zuständig für die Betreuung und damit auch die Jugend und Sport-Gelder.
Dass man diesen Zustupf jetzt kürzt, versteht er nicht: «Wir können zwar auch mit weniger Geld etwas Gescheites organisieren. Was mich aber stört ist die fehlende Wertschätzung!»
Zu erfolgreich
Über eine halbe Million Kinder und Jugendliche profitieren jedes Jahr von J+S unterstützten Schul,- und Vereinslager und Trainingslektionen. Als 2012 ein Sportförderungsgesetz verankert wurde, wurden die Beiträge letztmals erhöht.
Das Ziel war, mehr Geld zur Verfügung zu stellen, und die Kinder und Jugendlichen damit für mehr Sportaktivität zu motivieren.
«Nun wurden wir Opfer unseres eigenen Efolgs», sagt Christoph Lauener, Sprecher des Bundesamts für Sport. Das Gesetz lasse eine Kürzung aber ausdrücklich zu. Neu gibt es pro Kind und Lagertag oder Trainingslektion nur noch 5.70 Franken statt 7.60 Franken.
Verschiedene National,- und Ständeräte haben unterdessen Vorstösse gegen solche Kürzungen angekündigt. Sie verlangen, dass der Bund die Finanzierungslücke mit Nachtragskrediten stopft.