Im Jahr 2016 rüstet die Post ihre Schalter schrittweise für EC-Karten (offizieller Name: Maestro-Karten) um. Damit kann man Postdienstleistungen wie Briefe und Pakete sowie das Sortiment aus dem Postshop bezahlen. Einzahlungen sind weiterhin nur bar oder mit der Postfinance-Karte möglich.
Dass die Umstellung auf Maestro-Karten erst im Jahr 2016 erfolgt, hat mit dem Gesetz zu tun: Die Post muss die Beschaffung der neuen Bezahl-Terminals gemäss WTO-Vorschriften ausschreiben.
Weiterhin keine Kreditkarten am Postschalter
Zur Zulassung der EC-Karten am Postschalter, sagt Post-Sprecher Bernhard Bürki: «Es ist ein Kundenbedürfnis.» Noch im November 2013 tönte es gegenüber dem Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 anders.
Damals hiess es von der Post: «Gäbe es wirklich ein Zahlungsproblem auf den Poststellen, würden wir nicht so viel Umsatz machen.» Nun lenkt die Post aber doch ein.
Für die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) ist dies ein längst überfälliger Schritt. Für SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder ist die Post allerdings noch zu wenig kundenfreundlich: «Die Post muss alle Zahlungsmöglichkeiten akzeptieren. Ein weiterer Schritt muss sein, dass man am Postschalter auch mit der Kreditkarte bezahlen kann.»
Post-Sprecher Bernhard Bürki weist diese Forderung zurück: «Die Kartengebühren sind bei Kreditkarten einiges höher als bei der Maestro-Karte.»
Parlament machte Druck auf die Post
Die Post reagiert mit der Umrüstung auf EC-Karten auch auf Druck aus dem Parlament. Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Nationalrats hat im Februar verlangt, dass die Bundesverwaltung zum Plastikgeld mit der Post eine Lösung suchen soll.
Diese Forderung ging auf einen Vorstoss des freisinnigen Nationalrats Andrea Caroni (AR) zurück. Dieser wollte so erzwingen, dass am Postschalter auch andere Karten akzeptiert werden müssen.
Wie begründet die Post, dass Einzahlungen weiterhin nur mit der Postfinance-Karte möglich sind? «Es gibt hier regulatorische Vorschriften. Diese machen es zu aufwändig und teuer, auch Einzahlungen mit der Maestro-Karte zu ermöglichen», meint Post-Sprecher Bernhard Bürki.