Grosse Schweizer Hilfswerke wollen die Arbeitsbedingungen ihrer Spendensammler bei Standaktionen verbessern. Damit reagieren sie auf die Kritik an den Anstellungsbedingungen bei der Firma Corris AG.
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Die Firma sammelt im Auftrag grosser Schweizer Hilfswerke neue Spender. Corris stellt vorwiegend junge Mitarbeiter an, die auf die Strasse die Passanten zum Spenden bewegen sollen.
Unfaire Verträge und tiefe Löhne
Vor drei Monaten berichtete die «Kassensturz» über schlechte Arbeitsbedingungen der Corris-Angestellten: Mitarbeiter klagten über unbezahlte Überstunden, unfaire Arbeitsverträge und tiefe Löhne.
Die Hilfswerke zahlen der Firma Corris pro Tag und Mitarbeiter 850 Franken. Das deckte «Kassensturz» im letzten Februar auf. Corris beschäftigt nach eigenen Angaben jährlich rund 800 temporäre Spendensammler.
Helvetas steht Red und Antwort
Aufgrund des Kassensturz-Berichtes wurden die Hilfswerke Amnesty International, Helvetas, Pro Infirmis, Swissaid, Vier Pfoten und WWF aktiv.
Unter der dem Titel Corris Agenda 2013 sei ein umfangreicher Katalog von Massnahmen erarbeitet worden, geben nun die Hilfswerke gegenüber der Sendung «Kassensturz» bekannt.
Die wichtigsten Punkte sind gemäss Mitteilung der Hilfswerke :
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- Per 1. Juni erhöht die Firma Corris den Tageslohn von 123 auf 149 Franken (inklusive Ferienentschädigung: von 135 auf 165 Franken).
- Die Arbeitszeiterfassung wird verbessert: Allfällige Überzeit dürfen die Angestellten neu kompensieren oder sich auszahlen lassen.
- Und bei Streitigkeiten können sich Mitarbeitende neu an eine externe, unabhängige Ombudsstelle wenden.
- Die kritisierten Rahmenverträge werden angepasst.
Eine Arbeitsgruppe von Vertretern der Hilfswerke werde die Umsetzung dieser Massnahmen kontinuierlich überprüfen, teilen die Hilfswerke «Kassensturz» mit.
Stefan Stolle vom Hilfswerk Helvetas nahm in «Kassensturz» zu den Veränderungen Stellung.