Zum Inhalt springen

Geld Millionenlos: Wird die Verteilung beeinflusst?

Im Gegensatz zum Lotto steht beim Millionenlos schon beim Kauf fest, wie gross der Gewinn ist. Ein «Espresso»-Hörer vermutet daher, dass die Lotteriebetreiberin Swisslos die Verteilung der Gewinne auf die Verkaufsstellen beeinflusst. Swisslos widerlegt diesen Verdacht.

Jeweils zwei Millionenlose kauft ein Mann aus Rheinfelden AG Ende November. Und das schon seit Jahren. Bei gedruckten Losen muss bereits im Voraus klar sein, wie gross die jeweilige Gewinnsumme ist. Daher vermutet der Mann, dass bestimmte Leute bei der Millionenlos-Organisatorin Swisslos genau wüssten, welche Lose Nieten und welche Treffer seien. Er schreibt daher: «Ich bin überzeugt, dass die Lose mit diesem Wissen gezielt auf Abnahmestellen verteilt werden.»

So würden die Loskäufer doch veräppelt. Jeden Tag im Dezember würden sie in der Hoffnung auf den grossen Gewinn ein Feld freirubbeln: «In Tat und Wahrheit ist der Entscheid schon lange vorher beim Beliefern der Verkaufsstellen gefallen.» Das Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 hat Swisslos diesen Verdacht unterbreitet. Swisslos-Sprecher Willy Messner weist ihn zurück: «Das wäre das Ende unseres Geschäfts. Wir leben davon, dass die Leute uns vertrauen.»

Millionengewinne gleichmässig verteilt

Die Millionenlose werden von einer spezialisierten Druckerei in Kanada produziert. Die 800‘000 Lose werden fertig verpackt in die Schweiz geliefert. Swisslos erhalte zwar eine Liste mit den Gewinnnummern, wisse aber nicht, wie hoch der Gewinn der einzelnen gelieferten Lose sei, sagt Messner. Von aussen sei dies auch nicht zu erkennen. Die Lose sähen alle gleich aus. Und bei Manipulationen würde die Verpackungsfolie beschädigt. Zuerst gehe ein Grundstock an die Verkaufsstellen, erklärt der Swisslos-Sprecher. Später könnten diese je nach Bedarf nachbestellen.

Ganz dem Zufall überlassen wird die Verteilung der 800‘000 Millionenlose dennoch nicht. Die Millionengewinne sind gleichmässig in der Gesamtlieferung verteilt. So wird verhindert, dass bereits in der ersten Auslieferung alle 24 Millionengewinne bei den Verkaufsstellen landen. Das habe auch einen geschäftlichen Grund, erklärt Swisslos-Sprecher Willy Messner: «Werden nur 400‘000 der 800‘000 Lose verkauft, dann dürfen auch nur zwölf Millionengewinne darunter sein.» Ansonsten würde das Geschäft nicht aufgehen, weil Swisslos ja auch nur Einnahmen für die Hälfte der Lose habe.

Nicht alle Millionen werden gewonnen

Die Erfahrung zeigt, dass nicht alle möglichen Millionen gewonnen werden. In der Ausgabe 2015 des Millionenloses waren noch sechs Millionen zu gewinnen, eine im Gebiet der Lotterie Romande und fünf im Gebiet von Swisslos. Von diesen fünf Millionen wurden nur drei beansprucht.

Wie viele der 24 Millionengewinne des Millionenloses 2016 realisiert wurden, steht noch nicht fest. Im Moment laufen die Rücksendung der nicht verkauften Lose und die Abrechnung mit den Verkaufsstellen. Die Gesamtbilanz steht laut Swisslos erst im März fest.

Meistgelesene Artikel