Kreditkarten im Vergleich
Für Millionen von Kreditkarten-Kunden eine Selbstverständlichkeit: Einmal pro Monat verschickt die Kreditkartenfirma per Post die Abrechnung mit der Auflistung aller getätigten Käufe. Die Kreditkarten-Herausgeberin Viseca bestraft nun Kunden, die das weiterhin wünschen, mit einer Gebühr. 1.50 Franken wird jedem Kunden belastet, der die Abrechnung weiterhin per Post will.
Versteckte Gebührenerhöhung
«Das ist eine Gebührenerhöhung von 18 Franken im Jahr und völlig überrissen», ärgert sich Viseca-Kunde André Gauer. Familie Gauer hat insgesamt drei Karten. Allein für die Hauptkarte zahlt er bereits 100 Franken Jahresgebühr. Gauer braucht die schriftlichen Abrechnungen.
«Wir wollen mit dieser Lenkungsgebühr unsere Kunde auf die kostenlose und umweltfreundliche elektronische Kreditkartenabrechnung umlenken», sagt Christine Gebhard von Viseca. Es sei ihnen nicht um eine neue Einnahmequelle gegangen.
Doch nicht alle Kunden können und wollen ihre Rechnungen per Internet abwickeln. Ausserdem: «Viel kundenfreundlicher wäre gewesen, wenn man diejenigen Kunden belohnt, die umsteigen – und nicht jene bestraft, die weiterhin eine Abrechnung per Post wollen», sagt André Gauer.
Nicht alle Kunden betroffen
Viseca gibt unter anderem für Kantonalbanken, Raiffeisenbanken und Migrosbank Kreditkarten heraus (Visa, Mastercard) und hat über 1 Millionen Karten im Umlauf. Nicht alle Viseca-Kunden sind aber betroffen. Die Gebühr gilt nur für Prepaid-Karten und alle Kunden, die ihre Rechnung via Lastschriftenverfahren begleichen. Das ist über die Hälfte ihrer Kunden. «Karteninhaber mit der Zahlungsart Einzahlungsschein sind von der Gebühr nicht betroffen», schreibt Viseca auf Anfrage von «Kassensturz».
Doch aufgepasst: Wer stattdessen am Postschalter mit Einzahlungsschein die Rechnung begleicht, zahlt ebenfalls eine Gebühr, nämlich zwei Franken.
So umgehen Sie die Gebühr
Wer die neue Gebühr umgehen will hat drei Möglichkeiten:
- Kunden können wie von Viseca vorgeschlagen auf die elektronische Abrechnung wechseln. Dafür muss auf der Interneseite unter www.viseca.ch/myaccount ein Konto eröffnet werden.
- Wer nicht zwingend auf die Lastschriftenverfahren angewiesen ist, kann auch auf die traditionelle Zahlungsweise zurückwechseln. Das heisst, die Kreditkartenfirma verschickt jeden Monat eine Abrechnung mit Einzahlungsschein. Diese muss dann aber innert Frist beglichen werden, sonst wird ein Zins belastet. Allerdings: Die Rechnung darf man nicht am Postschalter einzahlen. Denn dafür verrechnet Viseca eine Gebühr von zwei Franken.
- Man wechselt den Anbieter. Die andern grossen Herausgeber von Kreditkarten planen vorerst keine neue Gebühr für die Monatsabrechnung. Swisscard, UBS und Cornercard schreiben «Kassensturz», die schriftliche Abrechnung per Post sei für all ihre Kunden bis auf weiteres kostenlos.