Fast 50‘000.- Franken wird zurzeit für ein Kilogramm Gold geboten. Tausende verkaufen darum ihre Erbstücke und nicht mehr erwünschte Ketten, Ringe oder Ohrringe – und wollen vom hohen Goldkurs profitieren.
Doch auch Abzocker nutzen die Gunst der Stunde. Sie nutzen die Unwissenheit der Leute aus und bieten unverschämt tiefe Preise. «Kassensturz» hat in der ganzen Schweiz Offerten für fünf Goldstücke eingeholt: Ein breites Armband, ein Bracelet, zwei Ringe und eine massive Goldkette. Gesamtgewicht an reinem Gold rund 100 Gramm.
Das beste Angebot für die Goldstücke betrug 4600.- Franken. Ein Händler bot aber nur 1800.- Franken. Das ist ein Unterschied von 2800.- Franken.
Schlecht vorbereitet ins Verderben
Viele Händler nutzen die Unwissenheit der Leute aus. «Wer schlecht vorbereitet ist riskiert, Opfer von unseriösen Händlern zu werden», sagt der erfahrene Altgoldhändler Bruno Lütolf von der Goldrausch AG.
Viele Kunden hätten keine Vorstellung vom ungefähren Wert der Ware, die sie verkaufen wollen. «Sie meinen dann es sei ein gutes Geschäft, dabei hat der Händler ihnen ein miserables Angebot gemacht», sagt Lütolf «Kassensturz».
Auch etablierte Häuser zahlen wenig
«Kassensturz» hat sowohl etablierte Juweliere, Edelmettalhändler als auch fahrende Händler in den Dörfern unter die Lupe genommen. Erstaunlich: Selbst Häuser an bester Adresse in den Städten zahlen oft nur mässige Preise.
Experten empfehlen mehrere Offerten einzuholen und sich vor dem Verkauf vorzubereiten.
Alternative: Einschmelzen und neuen Schmuck kreieren
Als Alternative besteht die Möglichkeit, von einem Goldschmied den Goldschmuck einzuschmelzen und ein neues Schmuckstück herstellen zu lassen. Wie das geht, hören Sie im Espresso-Beitrag.