Wenn die Zeit nicht zum Haare waschen reicht, verwendet die «Espresso»-Hörerin jeweils Babypuder statt Trockenshampoo. Dies, weil Babypuder nur halb so viel kostet wie ein Trockenshampoo, aber genauso gut nützt. Kürzlich las sie im Internet jedoch, dass der Talk im Babypuder ähnlich wie Asbest Krebs auslösen könne. Da wurde sie unsicher: «Ich habe mich gefragt, ob da wirklich etwas dran ist, oder ob das nur so eine Internetgeschichte ist.»
Tatsächlich: Wer den Begriff «Talkum» in der Suchmaschine eingibt, der findet Beiträge wie «Talkum gefährlich wie Asbest» oder «Krebserregend – Wie gefährlich ist Babypuder?» Das Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 fragt beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) nach.
Babypuder hat keine Asbestfasern drin
Die BLV-Sprecherin Eva van Beek gibt Entwarnung: «Im Talk, welcher für Kosmetik oder Babypuder verwendet wird, hat es keine Asbest-Fasern drin. Einatmen sollte man den Babypuder allerdings nicht.» Denn wenn dieser in grösseren Mengen in die Atemwege gelange, könne dies bis zur Blockierung der Atemwege führen.
In Deutschland gab es vor ein paar Jahren einen tragischen Fall, bei dem ein zweijähriges Mädchen fast erstickt wäre. Es hatte beim Wickeln mit der verschlossenen Puderdose gespielt, als sich diese plötzlich öffnete, atmete das Kind grosse Mengen an Puder ein. Es musste mehrere Tage auf der Intensivstation behandelt werden.
Windelsalben wirken besser als Puder
Laut deutschem Bundesinstitut für Risikobewertung gab es in der Vergangenheit über 100 Unfälle, bei denen Babypuder eingeatmet wurde. Aus diesem Grund hat es auf allen Babypudern den Warnhinweis «Von Mund und Nase des Kindes fernhalten».
Kinderärzte empfehlen übrigens sowieso keinen Babypuder zu verwenden. Erstens seien die heutigen Windeln viel saugfähiger und zweitens seien Windelsalben als Hautschutz viel besser geeignet.